Junge Arztmuffel

Pädiater wollen auf Social Media setzen

Jugendliche sind Arztmuffel. Um sie für Vorsorge zu gewinnen, wollen die Pädiater jetzt verstärkt soziale Netzwerke im Internet nutzen.

Veröffentlicht:

WEIMAR. Kinderärzte wollen bei der Betreuung von Jugendlichen verstärkt auf soziale Netzwerke im Internet setzen.

"Gerade die Jugendlichen, die wir in unseren Praxen nicht erreichen, halten sich bei Facebook auf", sagte der Bielefelder Kinderarzt Dr. Uwe Büsching der Nachrichtenagentur dpa im Vorfeld des am Freitag beginnenden 19. Kongresses für Jugendmedizin in Weimar. Der Berufsverband BVKJ hat bereits ein Angebot auf Facebook eingerichtet.

Jugendliche gelten als Arztmuffel, sagte Büsching. Weniger als ein Drittel der 13- bis 17-Jährigen nutzten die Vorsorgeuntersuchungen. Dies betreffe vor allem Jugendliche aus schwierigem sozialen Umfeld.

Ein soziales Netzwerk ersetze zwar nicht den Arztbesuch. "Wir stellen im Internet keine Diagnose. Aber wir können signalisieren, wann ein Arztbesuch nötig ist."Die erste Resonanz von Jugendlichen auf das Angebot des Berufsverbandes war Büsching zufolge überwältigend.

"Wir sind mit Anfragen von 12- bis 24-Jährigen regelrecht überhäuft worden." Offenbar habe die Anonymität des Internets Vorteile. "Die jungen Leute haben Fragen gestellt, mit denen sie sich vielleicht nie in eine Arztpraxis trauen würden."

Für den Berufsverband sei dies eine Ermutigung, das Angebot auszubauen. Büsching: "Wir wollen verstärkt auch eigene Themen setzen, etwa körperliche Fitness, Sexualität oder Medienkompetenz von Jugendlichen." (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen