Fachmedizinische Labore
Positivrate von PCR-Tests auf SARS-CoV-2 sinkt auf 11,7 Prozent
Die fachmedizinischen Labore melden für die vergangene Woche rückläufige Zahlen von PCR-Tests auf SARS-CoV-2. Aber auch die Positivrate ist rückläufig.
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Eine Frau sitzt in einem Corona-Testzentrum und bekommt einen Corona-Schnelltest. Strittig ist, wie mit den Testergebnissen umgegangen werden soll.
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Berlin. Die Fachlabore melden Anzeichen einer Abmilderung der dritten Pandemiewelle. Nach Informationen der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) seien in der letzten April-Woche knapp 1,2 Millionen PCR-Tests auf SARS-CoV-2 in den 177 Laboren, die an der ALM-Erhebung teilnehmen, analysiert worden. Das seien knapp 50 .000 weniger als in der Woche zuvor. Die Positivrate fiel von 13,3 auf 11,7 Prozent, heißt es in der Mitteilung des Anbieterverbands. „Wir blicken auch dank des hohen Impftempos optimistisch in die Woche“, so Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V., laut Mitteilung.
In Bezug auf den Einsatz von Antigen-Schnelltests warnen die Laborärzte davor, negative Tests als Freibrief zu verstehen. Besondere Gefahr sehen die ALM-Vorstände laut Mitteilung, wenn sich symptomatische Personen wegen der oft schnellen Erreichbarkeit zunächst ins Antigen-Testzentrum oder in die Apotheke begeben: „Dann stehen symptomatische Menschen mit einer möglichen SARS-CoV-2-Infektion in einem Testzentrum, das für Personen ohne Symptome konzipiert ist“, so ALM-Vorsitzender Dr. Michael Müller. Kranke Menschen gehörten zum Arzt und nicht ins Testzentrum.
Ergebnisse von Schnelltests in die Warn-App?
Auch der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) warnt davor, negativ Getestete und vollständig Geimpfte rechtlich gleichzustellen. „Wer den Nachweis über einen negativen Antigen-Schnelltest erhält, zumal durch nichtmedizinisches Personal, muss den ganzen Tag über vorsichtig bleiben, alle Hygieneregeln einhalten und Abstand halten“, so BDL-Vorsitzender Dr. Andreas Bobrowski in einer Mitteilung seines Verbandes.
Der Chefarzt im Stuttgarter Marienhospital Dr. Matthias Orth, der im BDL-Vorstand die Laborärzte in den Krankenhäusern vertritt, kritisiert darüber hinaus die neue Gleichsetzung in der Corona-Warn-App von Testergebnissen gewerblicher Schnelltester mit fachärztlichen, laborbasierten PCR-Tests.
Auf keinen Fall dürfe ein Schnelltestergebnis auch noch am Folgetag zum Türöffner werden, so Orth weiter. Stattdessen sollten endlich ausschließlich Antigen-Schnelltests mit CE-Kennzeichen und einer seriösen externen Validierung und einer tatsächlichen Angabe der Grenzen der Testung verwendet werden.