Meinungsforschung

Psyche darf ruhig etwas mehr kosten

Mentale Gesundheit ist dem Deutschen wichtig. Sich ständig darüber den Kopf zerbrechen, will er aber nicht.

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Hamburg. Wie denkt die Welt über Erkrankungen der Seele? Das Policy Institute am Londoner King’s College beauftragte den Marktforscher Ipsos mit einer internationalen Online-Befragung, an der über 20 000 Personen aus 29 Ländern teilnahmen. Zu Wochenbeginn stellte Ipsos die Auswertung des deutschen Parts ins Netz.

Danach ist den Bundesbürgern mehrheitlich (84 Prozent) „geistige Gesundheit“ genauso wichtig wie körperliche. Was aber offenkundig nur theoretisch gilt. Denn gleichzeitig denkt der Deutsche „vergleichsweise selten“ über sein „eigenes geistiges Wohlbefinden nach“, heißt es. Nicht einmal jeder Zweite (45 Prozent) habe angegeben, „häufig über die eigene Psyche nachzudenken“.

Hinsichtlich des Gewichts, das der Seele in der Sorge um sich selbst eingeräumt wird, rangiert damit das Land der Rheinromantik im globalen Vergleich weit abgeschlagen: Lediglich in China, Saudi-Arabien, Südkorea und Russland „achten die Menschen noch weniger auf die eigene Psyche als die Deutschen“.

Dennoch ist man hierzulande durchaus der Meinung, dass psychologische und psychotherapeutische Versorgung verbesserungsfähig wären. Nur 39 Prozent der Befragten bestätigten laut Ipsos die Vorgabe, im derzeitigen Gesundheitssystem hätten psychische Erkrankungen „denselben Stellenwert“ wie körperliche Beschwerden.

Ebensoviele der in Deutschland Befragten seien sogar der Ansicht, das die körperliche Verfassung der Patienten „vom Gesundheitswesen grundsätzlich als wichtiger betrachtet wird als die Psyche“.

Folgerichtig hielten 65 Prozent der Befragten steigende Ausgaben für psychologische und psychotherapeutische Dienstleistungen mitnichten für Geldverschwendung. Damit liegen die Bundesbürger mitten im Trend: In allen Umfrage-Ländern hatte die Mehrheit¨ (zwischen 52 und 84 Prozent) nichts gegen Ausgabenwachstum zugunsten seelischer Gesundheit einzuwenden. (cw)

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