Branchenbericht der Optiker

"Rückbesinnung zum stationären Handel"

Der Demografiewandel beflügelt das Geschäft der Augenoptiker. Das Geschäft läuft, vor allem für die Filialketten.

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MÜNCHEN. Die Deutschen geben mehr Geld für Brillen aus und lassen so das Geschäft der Augenoptiker wachsen. Deren Umsatz stieg 2018 um gut zwei Prozent auf rund sechs Milliarden Euro, wie Verbandspräsident Thomas Truckenbrod vor Kurzem bei der internationalen Fachmesse Opti in München sagte. Und die Aussichten für 2019 seien „hoffnungsvoll“.

Die alternde Generation der Babyboomer spielt der Branche mit 65 000 Beschäftigten in Deutschland in die Karten. Aber auch bei den jungen Erwachsenen habe die Fehlsichtigkeit stark zugenommen, berichtete Josef May, Chef des Branchen-Industrieverbandes Spectaris.

Rund 12,5 Millionen Brillen haben die Deutschen im vergangenen Jahr gekauft. Fielmann, Apollo und acht weitere große Filialketten machen schon rund die Hälfte des Geschäfts. Die umsatzstarken seien weiter gewachsen, die kleineren „wiesen eher Einbußen auf“, sagte Truckenbrod. Sie könnten sich aber Nischen suchen, sich spezialisieren und so ganz gut bestehen.

Onliner mit Ladeneröffnung

Der Brillenkauf übers Internet spiele keine größere Rolle. Es gebe aktuell eher „eine Rückbesinnung zum stationären Handel“, konstatierte Truckenbrod. „Die Onliner gehen offline und eröffnen Läden“, weil die Kunden persönlich beraten werden und die Brille probieren wollten.

Die deutsche Augenoptik-Industrie mit Herstellern wie Zeiss, Rodenstock oder Eschenbach ist 2018 im Inland ebenfalls um gut zwei Prozent gewachsen – aber der Export, der die Hälfte der Geschäfte ausmacht, ist geschrumpft. Die Ausfuhren in die USA und nach Großbritannien – neben Frankreich größte Auslandsmärkte – brachen um mehr als 20 Prozent ein.

Wie Industrieverbandschef May sagte, blieb für die Branche in Summe damit nur ein winziger nominaler Umsatzzuwachs von einem halben Prozent auf 4,46 Milliarden Euro. 2019 rechnet die Industrie mit zwei Prozent Wachstum. Die Inlandsnachfrage werde noch stärker wachsen, beim Export dürfte der Rückgang in Großbritannien von Zuwächsen in Osteuropa und Asien ausgeglichen werden.

Bei der Beschäftigung kommt der Wachstumstrend allerdings nicht an. Seit 2012 sank die Mitarbeiterzahl in der Augenoptik-Industrie um vier Prozent auf 20.500. 2019 dürfte sie um weitere 0,5 Prozent sinken, sagte May.

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