Labore
Sinkende Positivrate bei Corona-PCR-Tests
Bei der Suche nach den Coronavirus-Mutationen haben die Labore hohe Kapazitäten aufgebaut: In dieser Woche könnten knapp zwei Millionen PCR-Tests angefordert werden. Die Inanspruchnahme sinkt jedoch.
Veröffentlicht:Berlin. Die Anzahl der SARS-CoV-2-PCR-Testungen geht weiter zurück: In der fünften Kalenderwoche sind der Datenanalyse der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. (ALM) zufolge 946.069 Tests durchgeführt worden. In der Vorwoche lag die Zahl noch bei 981.404.
Die angeschlossenen Labore registrierten insgesamt 75.017 positive SARS-CoV-2-PCR-Tests (Vorwoche: 87.156). Die Positivrate sank damit von 8,9 auf 7,9 Prozent.
Labore in Sorge
Angesichts der rückläufigen Zahl der PCR-Tests zeigen sich die fachärztlichen Labore beunruhigt: Um eine mögliche Ausbreitung der Virusmutationen B.1.1.7 und B.1.351 nachverfolgen zu können, sei es wichtig, die PCR-Testung breit und niederschwellig zu nutzen, insbesondere bei symptomatischen Personen, betonte Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender von ALM. Das Robert Koch-Institut hatte kürzlich eine ausführliche Analyse zur Verbreitung der Virusvarianten in Deutschland vorgelegt.
Die Labore sehen sich für eine breite Testung gut gerüstet und haben nach eigener Aussage ausreichend PCR-Testkapazitäten aufgebaut. So stünden in dieser Woche 1,92 Millionen Tests zur Verfügung, heißt es in einer Pressemitteilung von Dienstag.
Die Entwicklung einer „konsistente Teststrategie“ fordert der Bundesverband Deutscher Labore (BDL) von der für morgen geplanten Ministerpräsidentenkonferenz. „Aus dem Sichtflug wird durch die fehlende Meldepflicht bei den Antigenschnelltests und die Freigabe zur Selbsttestung immer mehr ein Blindflug, der die Bevölkerung in einer falschen Sicherheit wiegt“, so der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski.
Außerdem sollten die Länder eine Strategie entwickeln, wie der Impferfolg durch immunisierende Antikörper überprüft werden könne. Entsprechende Antikörper-Tests stünden in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Diese Impfkontrolle sei gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Impfstoff-Vielfalt sehr sinnvoll, um die Immunisierung der Bevölkerung unter Realbedingungen zu dokumentieren. (kaha)