Klinik Mainkofen
Sitzwachen gewährleisten Sicherheit von fixierten Patienten
Ende Juni starb ein ans Bett fixierter Patient bei einem Brand im Bezirksklinikum Mainkofen. Jetzt sorgen Sitzwachen für mehr Sicherheit.
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Das Bezirksklinikum Mainkofen hat nach dem Brand-Todesfall die Sicherheit verstärkt.
© Bezirksklinikum Mainkofen
DEGGENDORF (ths). Der tragische Brand im Bezirksklinikum Mainkofen Ende Juni hat einem ans Bett fixierten Patienten das Leben gekostet. Damit sich ein solches Unglück nicht wiederholt, hat die Klinik Sitzwachen eingeführt.
Ein 53 Jahre alter psychisch kranker Mann starb, nachdem ein Feuer in seinem Zimmer ausgebrochen war. Das Opfer war ans Bett fixiert und erstickte am Rauch.
Da der Patient in einem Einzelzimmer untergebracht war und das Gebäude über keine Brandmeldeanlage verfügt, kam für ihn jede Hilfe zu spät, als das Feuer bemerkt wurde.
Sitzwachen eingeführt
Aus diesem tragischen Vorfall hat die Klinikleitung ihre Lehren gezogen. Nach Angaben des Ärztlichen Direktors Professor Wolfgang Schreiber setzt das Klinikum jetzt auf Sitzwachen.
"Sie sind nur für Patienten gedacht, die fixiert werden. Gewünscht ist aber, dass sich dadurch die Fixierung - wenn möglich - umgehen lässt", sagte Schreiber der "Ärzte Zeitung".
Die Sitzwachen haben die Aufgabe, ununterbrochenen Sichtkontakt mit den Patienten zu halten und in Gesprächen auf sie einzugehen. "Demente Patienten sind hier sicher anders zu behandeln als depressive Patienten mit akuter Suizidalität", erklärte der Ärztliche Direktor.
Auch Studenten denkbar
Die Wachen sitzen auch nachts am Bett der Fixierten. Dazu werden die Spätschichten personell verstärkt. Aktuell stehen der Klinik 15 Sitzwachen zur Verfügung, der Pool soll sich noch vergrößern.
Bislang seien es ausschließlich Pflegekräfte, doch das könnte sich bald ändern. Schreiber denkt daran, andere Berufsgruppen einzubeziehen - zum Beispiel Studenten. "Natürlich nur nach entsprechender Einweisung und Schulung", betonte Schreiber.