Häusliche Gewalt

Spuren schon beim Hausarzt sichern

In NRW werden Ärzte gesucht, die ein neues System zur Beweissicherung und Dokumentation bei Gewaltopfern testen.

Veröffentlicht:

KÖLN. In Nordrhein-Westfalen können Ärzte in Praxis und Klinik dazu beitragen, die Beweissicherung bei Gewaltopfern zu verbessern. Die Rechtsmediziner der Uniklinik Düsseldorf suchen Kollegen, die bereit sind, die Praxistauglichkeit eines neuen, webbasierten Informations- und Dokumentationssystems zu testen.

Das "intelligente Gewaltopfer-Beweissicherungs- und Informationssystem" (iGOBSIS) ist 2014 vom Düsseldorfer Institut für Rechtsmedizin und dem Fachbereich für Medizinische Informatik der Fachhochschule Dortmund im Auftrag des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums entwickelt worden.

Damit soll die vertrauliche und anonymisierte Spurensicherung nach Vergewaltigungen oder anderen Formen häuslicher und sexualisierter Gewalt standardisiert und Ärzten flächendeckend zugänglich gemacht werden.

iGOBSIS bietet Nutzern eine telemedizinische Führung durch die Untersuchung von Gewaltopfern, die Spurensicherung sowie die gerichtsfeste Dokumentation. Gleichzeitig können sich Ärzte von Rechtsmedizinern beraten lassen. Das System ist zwei Jahre lang in einigen Praxen und Kliniken getestet und weiterentwickelt worden. Jetzt sollen interessierte Ärzte die Anwendungen im Praxisalltag evaluieren.

Die Initiatoren hoffen, 50 Praxen und 25 Kliniken für die Mitarbeit zu gewinnen. Hauptzielgruppen sind Gynäkologen, Allgemeinmediziner und Pädiater.

Die Mediziner benötigen lediglich einen internetfähigen Computer. Das System ist weitestgehend selbsterklärend. Die Ärzte erhalten aber eine Schulung und eine Vor-Ort-Ertüchtigung.

Außerdem stehen bei Fragen und Problemen rund um die Uhr Rechtsmediziner für eine telefonische Beratung bereit. Teilnehmende Ärzte können iGOBSIS nach Abschluss des Projekts weiter nutzen. (iss)

Weitere Informationen: 02 11 / 8 11 77 11 und http://gobsis.de/

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant