Stada bleibt in Deutschland und blickt erwartungsvoll nach vorne

Mittelfristig erwartet man bei Stada, die Ertragskraft auch im deutschen Markt wieder verbessern zu können. Einen Beitrag dazu könnte die Gesundheits- reform leisten.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Die Konzernzentrale in Bad Vilbel - ein Umzug ist derzeit vom Tisch. © Stada

Die Konzernzentrale in Bad Vilbel - ein Umzug ist derzeit vom Tisch. © Stada

© Stada

FRANKFURT AM MAIN. Vor vier Jahren erreichte die operative Gewinnmarge der deutschen Stada-Aktivitäten noch das durchschnittliche Konzernniveau. Rabattverträge und Preissenkungen im Generikamarkt haben dafür gesorgt, dass sie inzwischen niedriger ausfällt. Damit sich das ändert, arbeitet das Unternehmen bereits seit geraumer Zeit daran, Herstellkosten durch Aufträge an eigene Standorte in Niedriglohnländern zu senken. Diese Strategie soll dieses Jahr weitere Früchte tragen, kündigte Konzernchef Hartmut Retzlaff bei der Bilanzvorlage gestern in Frankfurt an. Auch das Restrukturierungsprogramm "Stada - build the future" soll helfen, jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag einzusparen. Welche Prozesse und Werke davon betroffen sind, werde bis zum Sommer bekannt gegeben, versicherte der Stada-Chef. Dabei zeichnet sich heute bereits ab, dass die vorigen Herbst von Retzlaff ins Gespräch gebrachte, fiskalisch motivierte Verlagerung der Konzernholding vom Tisch ist. "Der Standort ist mittelfristig gesichert", erklärte Retzlaff. Es gebe im hessischen Bad Vilbel sogar Beschäftigungszuwachs.

Auch die Pläne von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler zur Steuerung der GKV-Arzneimittelausgaben stoßen beim Stada-Management auf Zustimmung. Die geplante vollumfängliche Anwendung des Wettbewerbsrechts auf Rabatt-Ausschreibungen relativiere die Marktmacht großer Kassen und mache das AOK-Modell mit nur einem exklusiven Partner zum Auslaufmodell, sagte Retzlaff. Nicht zuletzt deshalb könnte Druck aus dem hiesigen Generikamarkt genommen werden.

Stada AG

Konzernumsatz 2009: 1,6 Milliarden Euro (minus 5 %) Umsatzanteil Generika: 71 % (2008: 70 %) Umsatzanteil OTC-Marken: 25 % (2008: 22 %) Konzerngewinn 2009: 100,4 Millionen Euro (plus 32 %) bereinigter Konzerngewinn 2009: ohne Sondereffekte ( Prozesskosten, Abschreibungen und Währungseffekte): 116 Millionen Euro (konstant)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Astra Zeneca

Deutschland hinkt bei Forschung hinterher

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.

KV-Vergleich

RSV-Impfung: Bayern honoriert am besten

Lesetipps
Ein Arzt erklärt seinen Patienten mit Verdacht auf Prostatakrebs anhand eines Modelles der männlichen Genitalien das weitere Vorgehen.

© Nadzeya / stock.adobe.com

Primärdiagnostik

So lässt sich Prostatakrebs gezielter aufspüren

Digitaler Order

© HNFOTO / stock.adobe.com

Befragung von Mitarbeitern

Umfrage: In vielen Praxen gehört die ePA noch nicht zum Alltag