Ärzte mit Behinderung

Stethoskop kommuniziert mit Hörgeräten

Innovative Medizintechniklösungen erleichtern Ärzten mit Behinderungen den medizinischen Versorgungsalltag.

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Die direkte Funkanbindung zwischen einem neuartigen Stethoskop und Hörgeräten ermöglicht, die die durch die Hörschädigung bedingten Defizite zu kompensieren.

Die direkte Funkanbindung zwischen einem neuartigen Stethoskop und Hörgeräten ermöglicht, die die durch die Hörschädigung bedingten Defizite zu kompensieren.

© Schaarschmidt

NEU-ISENBURG. Mehr als 130.000 Menschen mit Behinderungen waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2015 im Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt – darunter auch viele Ärzte in eigener Praxis oder in der Klinik. Einer von ihnen ist Dr. Albrecht Pfeiff (60), Anästhesist und Notfallmediziner in der Helios Klinik Lengerich in Nordrhein-Westfalen.

"Hörgeräte trage ich seit meinem fünften Lebensjahr. Lange Zeit nutzte ich analoge Geräte, vor zehn Jahren wechselte ich zu digitalen, was anfangs eine ziemliche Umstellung war", resümiert Pfeiff gegenüber der "Ärzte Zeitung". Der Mediziner ist einer der Profiteure innovativer Medizintechnik. Erstmals ist, wie er aus seinem Arbeitsalltag in der Klinik berichtet, die direkte Funkanbindung zwischen Stethoskop und Hörgeräten möglich, die die durch die Hörschädigung bedingten Defizite kompensieren kann.

"Untersuchungen mit dem Stethoskop stellen hörgeschädigte Ärzte vor besondere Herausforderungen", verdeutlicht Pfeiff. Die Schallsignale sollen das Ohr des Untersuchenden zuverlässig und in bestmöglicher Qualität erreichen. Zugleich seien Lösungen gefragt, die sich möglichst leicht in die tägliche Routine integrieren lassen – und damit routinemäßige Bewegungsabläufe nicht stören.

Da sein Hörgeräteakustiker einen guten Draht zu dem Arzt hat, wies er Pfeiff auf eine innovative Hörgerätereihe des dänischen Herstellers ReSound hin. Diese seien bislang die einzigen am Markt, die Signale vom Stethoskop per Funk direkt in die Hörgeräte übertragen können – dazu benutzen sie eine bestimmte Frequenz. Im Behandlungsalltag steckt Pfeiff dann einen Adapter auf ein spezielles Stethoskop auf. Diese Steckverbindung ist laut Pfeiff sehr stabil. Er schalte dann Hörgerät und Mikrofon ein, danach das Stethoskop. Der Klang des Stethoskops sei laut und deutlich, so Pfeiff. (maw)

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