NRW

Suizid nach ambulanter Op: Angehörige verlangen Schmerzensgeld

Weil das Bein einer 38-Jährigen nach einem ambulanten Eingriff schwer entstellt war, nahm sich die Frau das Leben. Ihre Eltern fordern 400 .000 Euro von der Düsseldorfer Klinik.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Die Eltern einer mit 38 Jahren gestorbenen Frau haben eine Düsseldorfer Klinik auf Zahlung von 400 .000 Euro verklagt. Eine vom Düsseldorfer Landgericht am Donnerstag angeregte Einigung kam nicht zustande. Die Klinik habe den Eltern bereits 300 .000 Euro Schmerzensgeld gezahlt, berichtete der Richter. „Das ist nach deutschen Verhältnissen ausgesprochen viel.“

Doch die Kläger aus dem benachbarten Erkrath sind der Ansicht, die Klinik habe durch Untätigkeit und schwere Behandlungsfehler den Suizid ihrer Tochter zu verantworten und müsse weitere 400 .000 Euro zahlen (Az.: 3 O 193/20). Die Tochter hat sich den Eltern zufolge wegen ihres durch 22 Nach-Operationen entstellten Körpers umgebracht.

Nach einer ambulanten Operation hatte sich eine Wunde am Bein der Frau entzündet. Ihr behandelnder Arzt habe die Frau an einem Freitag an die Klinik überwiesen. Dort sei sie über das Wochenende trotz alarmierend hoher Entzündungswerte nur mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Mitteln behandelt worden.

Wie sich herausstellte, hatte sich die Patientin eine lebensbedrohliche Infektion zugezogen. „Das Bein ist über das Wochenende nahezu verfault“, erläuterte der Anwalt der Eltern. Die Frau wurde schließlich in eine Bochumer Klinik verlegt, wo ihr Bein gerettet und mit zahlreichen Operationen vor einer Amputation bewahrt werden konnte.

Die Gutachterkommission hatte den Fall untersucht und mehrere Behandlungsfehler gefunden. Der Anwalt der Eltern bot an, die Forderung auf 350 .000 Euro zu reduzieren. Doch die Klinik lehnte ab. Das Verfahren muss nun fortgesetzt werden. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Influencer-Marketing für Nahrungsergänzungsmittel

foodwatch beklagt „wilden Westen der Gesundheitswerbung“

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung