Neuroendokrine Tumoren

UKSH-Zentrum zu Europas NET-Spitze gekürt

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Kiel/Lübeck. Die Europäische Neuroendokrine Tumor Gesellschaft hat dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mit seinen Standorten Kiel und Lübeck die Auszeichnung des Europäischen Spitzenzentrums in der Versorgung von Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET), die auch neuroendokrine Neoplasien genannt werden, verliehen.

Nach eigenen Angaben ist das UKSH die einzige Klinik im Norden Deutschlands, die NET-Patienten das komplette Spektrum innovativer Diagnostik und moderner Therapie anbieten könne. Komplettiert werde das Angebot für NET-Patienten am UKSH durch ein oft lebenslanges Nachsorgeangebot – inklusive Ernährungstherapie, Bewegungsangeboten, psychoonkologischer Unterstützung, Schmerz- und Palliativmedizin sowie der engen Kooperation mit den Selbsthilfegruppen.In Schleswig-Holstein gingen Experten von aktuell rund 80 bis 140 NET-Neuerkrankungen pro Jahr aus, heißt es. Dabei handle es sich um eine sehr heterogene Gruppe von Tumoren. NET können laut UKSH in jedem Organ entstehen und weisen sehr unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeiten sowie Verteilungsmuster auf. Der Begriff NET rühre daher, dass die Tumorzellen Ähnlichkeiten mit Nerven- und Hormonzellen aufwiesen. Dies erkläre, warum einige NET Hormone produzieren können und dadurch eine Vielzahl von klinischen Symptomen hervorrufen können.

„Funktionelle“ und „nicht-funktionelle“ NET

Es würden die „funktionellen“ von den „nicht-funktionellen“ NET unterschieden. Am häufigsten würden NET im Magen-Darm-Trakt und im Pankreas diagnostiziert (GastroEnteroPankreatische NET – GEP NET). Funktionelle Symptome seien oft unspezifisch und könnten über Jahre beispielsweise Durchfälle, Bauchschmerzen, Blähungen und unklare Beschwerden verursachen. Es könn daher eine lange Zeit bis zur Erstdiagnose vergehen.

Das zentrale Element in der NET-Behandlung ist laut UKSH ein Interdisziplinäres Tumorboard. In wöchentlichen Fallkonferenzen säßzen NET-Experten aus allen Disziplinen zusammen und besprächen jeden einzelnen NET-Fall. Dabei würden Vorschläge für die zielstrebigste Diagnostik und optimale Behandlungswege erarbeitet. (maw)

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