Baden-Württemberg

Unikliniken werben für 150 zusätzliche Studienplätze

Dekane der Medizinfakultäten stellen eine Stärkung der Hausarztmedizin in Aussicht.

Veröffentlicht:

STUTTGART. Die Dekane der Medizinischen Fakultäten der fünf baden-württembergischen Unikliniken halten nichts von der Landarztquote.

Diese „Selbstverpflichtung bei verminderten Anforderungen an fachliche Kriterien“ sei der falsche Weg, heißt es in einem Positionspapier.

Zudem werben sie in einer konzertierten Aktion für mehr Medizinstudienplätze im Südwesten.

150 zusätzliche Studienplätze gefordert

In einem gemeinsamen Schreiben, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt, schlagen die Dekane der Medizinfakultäten in Tübingen, Ulm, Freiburg, Heidelberg und Mannheim Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) einen Aufwuchs um insgesamt 150 Studienplätze vor.

Dieser solle sich auf die fünf Standorte mit je 30 zusätzlichen Studienplätzen verteilen. Dies sei zügig möglich, und „ohne die hohe Qualität der Ausbildung zu gefährden“.

Parallel dazu schlagen die Dekane zur Stärkung der Allgemeinmedizin ein „neuartiges Curriculum“ vor, das wahlweise den Studierenden der fünf Fakultäten offenstehen könne.

Basis dafür sollten nicht nur die Empfehlungen des Masterplans Medizinstudium 2020 sein, sondern ein „Längsschnittstudium ‚Ländliche Hausarztmedizin‘“, das die Studierenden „gezielt auf eine spätere Tätigkeit in unterversorgten Regionen Baden-Württembergs“ vorbereiten soll.

"Klebeeffekt" erhofft

Die Dekane erhoffen sich einen „Klebeeffekt“, wenn Studierende durch verschiedene Ausbildungsmodule mit den Akteuren vor Ort zusammengebracht werden – erwähnt werden Hausärzte, andere ambulante Einrichtungen, Bürgermeiste und Landräte.

Verbunden damit planen die Fakultäten nach eigenen Angaben fünf „Regionen für ärztliche Ausbildung und Gesundheitsversorgung“ . Diese regionalen Gesundheitskonferenzen sollen von den Unikliniken gemanagt werden und eng mit den im Südwesten etablierten kommunalen Gesundheitskonferenzen kooperieren.

In dem 32-seitigen Papier ist von zusätzlichen Kosten von rund 200.000 Euro pro Studierendem die Rede, inklusive Personal- und Sachkosten. In der Vorklinik entstehe ein Mehrbedarf von 7,5 Wissenschaftlerstellen, was rund 540.000 Euro je Fakultät und Jahr entspreche. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt