Medizinprodukte

Verband warnt vor MedTech-Ausfällen aus der Schweiz

Deutschland soll sich im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft für die Aktualisierung des EU-Abkommens mit der Schweiz zur gegenseitigen Anerkennung von Medizinprodukten einsetzen, fordert der BVMed.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Medizinprodukteindustrie sorgt sich weiterhin um einen reibungslosen Übergang zur neuen EU-Medizinprodukteverordnung (MDR), die am 26. Mai kommenden Jahres in Kraft treten wird. So drängt jetzt der Geschäftsführer des Branchenverbands BVMed, Dr. Marc-Pierre Möll, gegenüber Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Gesundheitsminister Jens Spahn auf zügige Aktualisierung des Abkommens zur gegenseitigen Anerkennung von Medizinprodukte-Zulassungen (Mutual Recognition Agreement, MRA) zwischen der Schweiz und der EU. „Wir bitten Sie um Ihre politische Unterstützung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, damit die Umsetzung und Implementierung der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) im Verhältnis zur Schweiz pragmatisch und rechtzeitig abgeschlossen werden kann“, schreibt Möll.

Das Verfahren zur gegenseitigen Anerkennung von Medizinprodukten erlaubt es deutschen und europäischen Herstellern, ohne regulatorische Hemmnisse ihre Produkte in der Schweiz zu vermarkten – und umgekehrt Schweizer Anbietern im EU-Markt tätig zu werden.

Übergangslösung wäre am einfachsten

Der Geltungsbeginn des neuen europäischen Medizinprodukterechts erfordert allerdings eine Anpassung des MRA-Abkommens mit der Schweiz. Diesbezügliche Verhandlungen sind laut BVMed ins Stocken geraten. „Sollte dieser Zustand fortbestehen, wäre die Patientenversorgung mit Medizinprodukten in ganz Europa gefährdet“, heißt es in dem Schreiben an die beiden CDU-Minister. Betroffen seien vor allem Produkte zur Notfall-, Trauma- und Diabetesversorgung oder auch Dialyse-Produkte und Technologie zur Versorgung chronischer Atemwegserkrankungen.

Als einfachste Lösung schlägt Verbandsgeschäftsführer Möll vor, die in der MDR enthaltene Übergangsfrist auch auf die Lieferbeziehungen zwischen EU-Staaten und der Schweiz „bis zur vollständigen Aktualisierung des MRA“ auszudehnen. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Großer Bruder, kleine Uhren

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können