Viele Unterschriften für Petition gegen die Kodierrichtlinien

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DÜSSELDORF (iss). Fast 150.000 Menschen haben inzwischen die Petition gegen die Ambulanten Kodierrichtlinien ((AKR) unterzeichnet. Das teilte der Präsident der Freien Ärzteschaft (FÄ) Martin Grauduszus am Freitag auf der Sonder-Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) mit. In Berlin seien fast 90.000 Unterschriften eingegangen, außerdem habe die FÄ 54.000 gesammelt. "Das ist doch eine Aussage", sagte Grauduszus

Mit deutlicher Mehrheit verabschiedeten die Delegierten einen Antrag der FÄ, mit dem Bundesregierung, Kassenärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband aufgefordert werden, die Einführung der AKR zu stoppen. "Angesichts zu erwartender Bürokratiekosten von über 500 Millionen Euro bei Einführung dieser Kodierrichtlinien allein in Nordrhein ist eine wesentliche Beeinträchtigung der Patientenversorgung zu erwarten", heißt es dort.

Mit den Kodierrichtlinien komme ein weiteres bürokratisches Monster auf die Niedergelassenen zu, sagte FÄ-Vizepräsident Wieland Dietrich. Wenn nur einige KVen sich der Umsetzung widersetzten, würden die Krankenkassen die AKR ad acta legen, da sie eine Verzerrung der Geldflüsse fürchten würden, sagte Dietrich. "Wir können das Ding kippen, wenn wir wollen."

Ein Antrag der "Allianz für Nordrhein", der für eine Verschiebung und Überarbeitung der AKR warb, kam auf der Vertreterversammlung gar nicht erst zur Abstimmung. "Eine generelle Ablehnung von richtigem Kodieren kann es aus meiner Sicht nicht geben", begründete Dr. Hans-Reinhard Pies, Vorsitzender des KVNo-Ausschusses "Kodieren", den Antrag.

Es müsse darum gehen, die AKR für die Ärzte praktikabel zu gestalten, gerade was den hausärztlichen Bereich angehe. Mit einer Ablehnung riskiere die VV, dass den nordrheinischen Ärzten zusätzliches Geld entgehe, warnte Dr. Ludger Wollring. "Eine differenzierte Kodierung verbessert die Versorgung in den Praxen nicht, aber sie steuert den Geldfluss", sagte er.

Online-Petition gegen die AKR zum Mitdiskutieren und unterzeichnen bis 16. Februar 2011

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