Heilberufe

Zahl der Selbstständigen steigt

Der Bundesverband der Freien Berufe verzeichnet weiter Aufwind für den Dienstleistungssektor. Auch die selbstständigen Heilberufler sind Teil dieser Erfolgsgeschichte.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Arzt als Freiberufler ist für viele Mediziner eine Option.

Arzt als Freiberufler ist für viele Mediziner eine Option.

© Gina Sanders / fotolia.com

BERLIN. Die Zahl der selbstständigen Vertreter der Heilberufe ist zu Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahresstichtag um knapp zwei Prozent von 404.000 auf 412.000 gewachsen. Das zeigt die Statistik zu den Selbstständigen in den Freien Berufen zum Stichtag 1. Januar 2016 des Instituts für Freie Berufe in Nürnberg (IFB) im Auftrag des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB). Die Heilberufler rangieren damit auf dem dritten Platz beim Zuwachs.

Insgesamt ist die Zahl der Selbstständigen in den Freien Berufen laut BFB zum Jahresbeginn gegenüber 2015 um 2,7 Prozent auf 1,344 Millionen angestiegen. Von den vier Bereichen der Freiberufler seien die technisch-naturwissenschaftlichen Berufe mit einem Plus von rund 4,1 Prozent am stärksten gewachsen.

Ihr Wert kletterte auf 251.000 Personen. Die rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden Berufe verzeichneten mit einem Plus von 3,1 Prozent die zweithöchste Zunahme mit einem Anstieg auf aktuell 365.000 Personen. Die Kulturberufe legten um 1,9 Prozent auf 316.000 Vertreter zu.

Freie Berufe dienen als Jobmotor

Die Freien Berufe sind, wie der BFB betont, ein Beschäftigungsmotor. Mittlerweile sei jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Mitglied in einem Freiberufler-Team. Insgesamt seien 4,93 Millionen Menschen in den Freien Berufen tätig - ein neuer Höchststand. Um knapp 3,5 Prozent auf 269.000 Personen gestiegen ist laut BFB die Zahl mitarbeitender Familienmitglieder.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sei von 3,080 Millionen im Jahr 2015 auf gegenwärtig 3,195 Millionen gewachsen - ein Plus von gut 3,7 Prozent. Der Wert von rund 122.000 Auszubildenden sei gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben. Die Attraktivität der freien Heilberufler als Arbeitgeber spiegelt sich auch im Ausbildungsbereich wider.

 Im vergangenen Jahr rangierte die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten - insgesamt wurden rund 14.000 neue MFA-Ausbildungsverträge geschlossen - auf Platz zwei der 25 am häufigsten besetzten Berufe. Das zeigt der Berufsbildungsbericht 2016 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der auf dem Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) beruht. Wie es bereits im Berufsbildungsbericht 2015 hieß, verbinden viele Jugendliche mit der Ausbildung zur MFA unter anderem die Aussicht auf ein hohes Einkommen oder die Chancen auf berufliche Aufstiegschancen.

Kritik an EU-Regulierungsbetsreben

Ein Dorn im Auge ist es dem BFB, dass die EU "ohne Unterlass an den freiberuflichen Grundfesten rüttelt", so BFB-Präsident Dr. Horst Vinken. Im Zuge ihrer aktuellen Binnenmarktstrategie nimmt sich die EU-Kommission auch der Liberalisierung der Freien Berufe - und damit des Dienstleistungssektors - an. Ärzte trifft dies wahrscheinlich nicht. Sie dürften nicht zuletzt deshalb außen vor bleiben, weil im Zuge der geänderten EU-Berufsanerkennungsrichtlinie ohnehin ein europäischer Berufsausweis für Heilberufler vorgesehen ist.

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