Internationales Pandemiemanagement

Zwei Stiftungen rüsten CEPI-Allianz im Kampf gegen Corona auf

Gemeinsam mit den Regierungschefs der Welt soll die öffentlich-rechtliche Partnerschaft CEPI den Kampf gegen SARS-CoV-2 vorantreiben und die Krisenvorsorge stärken. Dafür winken 300 Millionen US-Dollar.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Viele afrikanische Staaten benötigen externe Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie. CEPI soll sie dabei unterstützen.

Krankenschwestern in einem Krankenhaus in Sierra Leone: Viele afrikanische Staaten benötigen externe Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie. CEPI soll sie dabei unterstützen.

© Ute Grabowsky / photothek / picture alliance

Seattle/London. Zwei US-amerikanische Stiftungen, die Bill & Melinda Gates Foundation sowie Wellcome, statten die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) mit 300 Millionen US-Dollar für die COVID-19-Pandemiebekämpfung und die Beschleunigung der Epidemievorbereitung aus.

Wie die Stiftungen am Mittwoch mitteilten, riefen sie gleichzeitig die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, die 2017 im Zuge des Weltwirtschaftsforums (WEF) als Reaktion auf vorangegangene Ebola-Epidemien in Afrika installierte, öffentlich-rechtliche Partnerschaft CEPI zu unterstützen, um die COVID-19-Krise zu beenden, sich auf zukünftige Pandemien vorzubereiten und epidemische Bedrohungen zu bekämpfen.

„Während die Welt auf die Herausforderung eines sich schnell entwickelnden Virus reagiert, war die Notwendigkeit, neue, lebensrettende Mittel bereitzustellen, nie dringender“, verdeutlicht Bill Gates, Philanthrop und Co-Vorsitzender der Gates Foundation.

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Seit ihrer Gründung habe CEPI eine zentrale wissenschaftliche Rolle bei der Eindämmung von Epidemien auf der ganzen Welt gespielt, indem sie eine Reihe wissenschaftlicher Durchbrüche beaufsichtigt und die Pandemievorsorge in den Mittelpunkt der globalen Gesundheitsforschungs- und -entwicklungsagenda gestellt habe, betonen beide Stiftungen.

Als die COVID-19-Pandemie ausgebrochen sei, habe CEPI sofort reagiert und eines der weltweit größten und vielfältigsten Portfolios an COVID-19-Impfstoffkandidaten aufgebaut– insgesamt 14, von denen sechs weiterhin finanziert würden und drei von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Notfallimpfstoff zugelassen worden seien.

Krisenvorsorge auch mit hochwertiger Forschung

Dr. Jeremy Farrar, Direktor von Wellcome, verweist auf eine Lesson learned aus den Ebola-Epidemien in Afrika Mitte des vergangenen Jahrzehnts. Man habe gelernt, wie wichtig es ist, in einer Krise qualitativ hochwertige Forschung zu betreiben. Für Corona gelte: „Die wichtigste Lehre aus dieser Pandemie ist, dass effektive Organisationen und Systeme vor einer Krise bereit sein müssen und dass man schnell handeln muss, wenn solche Krisen unvermeidlich eintreten.“

Über COVID-19 hinaus habe CEPI, wie die Stiftungen hinweisen, neben Forschung und Entwicklung eine wichtige Lücke bei der Unterstützung von Impfstoffgerechtigkeit geschlossen. CEPI unterstützt derzeit die Erforschung und Entwicklung zugänglicher Impfstoffe gegen andere Infektionskrankheiten, darunter die ersten Vakzine gegen die tödlichen Nipah- und Lassa-Viren, die klinische Studien erreichten.

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