Elektrische Impedanztomografie feiert Premiere

Auf der weltgrößten Medizinmesse Medica in Düsseldorf stellt Dräger seine Innovation vor.

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HAMBURG (di). Ein neues Medizintechnikgerät macht im klinischen Alltag Beatmung direkt am Patientenbett sichtbar. So können Ärzte während einer maschinellen Beatmung die Lungenfunktion im Blick behalten.

Die Universitätsklinik Leipzig arbeitet als erstes Krankenhaus mit dem von Dräger entwickelten EIT-Gerät (Elektrische Impedanztomografie).

Das Unternehmen demonstrierte die Funktionsweise jüngst auf der Medica Preview. Zu sehen sein wird das Gerät am Dräger-Stand auf der weltgrößten Medizinmesse in Düsseldorf vom 16. bis 19. November.

50 Bilder pro Sekunde

Dazu wird dem Patienten ein Brustgurt mit 16 Elektroden angelegt. An einem Monitor am "PulmoVista 500" zeigen bis zu 50 Bilder pro Sekunde, wie sich die Luft während der maschinellen Beatmung in der Lunge verteilt.

Ärzte können auf diese Weise sofort erkennen, was eine geänderte Einstellung am Beatmungsgerät in der Lunge seines Patienten bewirkt. Der Bildschirm gibt eine zu geringe Belüftung schwarz wieder und weiß bei größter Luftzufuhr.

Elektroden speisen kleine Strommengen in die Brust

Das Gerät nutzt den physikalischen Effekt, dass sich mit dem Luftgehalt im Brustkorb auch der elektrische Widerstand im Körper verändert. Die Elektroden im Brustgurt speisen kleine Strommengen in die Brust ein.

Die daraus resultierenden Spannungen ändern sich je nach Luftgehalt im Organ. Aus den ermittelten Werten errechnet das EIT-Gerät tomografische Bilder der Lungenfunktion.

Computertomografie wird nicht ersetzt

Dräger betonte bei der Vorstellung, dass das neue Gerät die Computertomografie nicht ersetzen wird. Mit EIT werden dynamische Bilder mit vergleichsweise niedriger räumlicher Auflösung erstellt, mit einem CT morphologische Bilder mit hoher Auflösung.

Vorteil des Verfahrens ist der flexible, schnell mögliche Einsatz. Für die Vorbereitung sind nur wenige Minuten erforderlich.

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