Tiotropium bald mit neuem Inhaliersystem

MANNHEIM (grue). Das langwirksame Anticholinergikum Tiotropium soll im nächsten Jahr als Dosier- aerosol mit dem Inhaliersystem Respimat® angeboten werden. Ein Vorteil: Das Medikament kann dann niedriger dosiert werden.

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Erste Studienergebnisse mit Tiotro-pium (Spiriva®) in verschiedenen Inhalationssystemen hat Dr. Thomas Voshaar aus Moers bei einer von den Unternehmen Boehringer Ingelheim und Pfizer organisierten Veranstaltung in Mannheim vorgestellt.

In mehreren placebokontrollierten Studien wurden Patienten mit schwerer chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) im GOLD-Stadium III entweder mit Tiotropium als Dosieraerosol (5 und 10 µg, Inhalation über Respimat®) oder als Pulver (18 µg, Inhalation über HandiHaler®) behandelt. "Das Dosieraerosol hatte in einer Dosierung von 5 µg einmal täglich die gleiche bronchialerweiternde Wirkung wie 18 µg Tiotropium-Pulver pro Tag", sagte Voshaar. Als Dosieraerosol dringe die Substanz besonders tief in die Lunge ein.

Inhalator nützt besonders bei Koordinationsproblemen

Das Inhalationssystem Respimat® Soft Inhaler hat sich bereits bewährt, denn es wird seit Jahren zur Anwendung der Fixkombination mit Ipratropium plus Fenoterol (Berodual®) angeboten. "Das System setzt eine besonders lang anhaltende Sprühwolke frei, das gibt den Patienten mehr Zeit zum Inhalieren", sagte Voshaar.

Für COPD-Patienten mit eingeschränkter Koordinationsfähigkeit sei dies besonders wichtig. Außerdem sei in der Aerosolwolke der Anteil an feinen Wirkstoffpartikeln besonders hoch und es bleibe im Vergleich zu anderen Dosieraerosolen weniger Substanz im Mund-Rachen-Raum hängen.

Weitere Pluspunkte des Inhalators sind nach Ansicht des Pneumologen aus Moers die Inhaltsanzeige und das Zählwerk, ganz abgesehen davon, dass das Gerät umweltfreundlich mit Druckluft arbeite. Er freue sich deshalb, dass dieses von Boehringer entwickelte System bald auch zur Inhalation von Tiotropium 5 µg bei COPD-Patienten genutzt werden könne. Der bronchialerweiternde Wirkstoff ist nach Angaben von Voshaar besonders wirksam und gut verträglich, und zwar unabhängig vom gewählten Inhalationssystem.

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