COPD

Drei Substanzklassen dominieren den Markt

Gegen chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen werden am häufigsten Anticholinergika, Beta-2-Agonisten und Kortikosteroide eingesetzt.

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FRANKFURT/MAIN. COPD ist ein Hausarzt-Markt: Im vergangenen Jahr wurden mehr als zwei Drittel (71 Prozent) aller Präparate gegen chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen von Allgemeinärzten verordnet. Nach Umsatz hielten Hausarzt-Rezepte einen Marktanteil in gleicher Größenordnung. Insgesamt belief sich 2015 der Verordnungs-Umsatz mit COPD-Mitteln zu Herstellerabgabepreisen auf 569 Millionen Euro (+0,9 Prozent). Das waren rund 12,9 Millionen Rezept-Positionen und damit annähernd so viele in öffentlichen Apotheken abgegebene Packungen. Die Zahlen entstammen einer aktuellen Auswertung des Frankfurter Beratungsunternehmens IMS Health, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Die zweitwichtigste Verordner-Gruppe bilden die Internisten mit Schwerpunkt Pneumologie. Ihnen lassen sich laut IMS knapp 19 Prozent der Verordnungen und knapp 27 Prozent des Herstellerumsatzes mit COPD-Mitteln zuordnen.

Vergleichsweise klein ist dagegen der COPD-Markt auf Selbstzahlerbasis: 4,2 Millionen Euro (+16,5 Prozent) gaben Patienten 2015 für rezeptfreie Mittel – etwa Hustenlöser – aus, die von einem Arzt als Medikation oder Begleitmedikation gegen COPD empfohlen oder auf Grünem Rezept verordnet wurden.

Auf die drei führenden Therapiekonzepte entfallen etwas mehr als die Hälfte aller Verordnungen und 88 Prozent Marktanteil nach Umsatz. An erster Stelle steht demnach die Kombination eines Anticholinergikums mit einem Beta-2-Agonisten (3,2 Millionen Verordnungen, 294 Millionen Euro Umsatz). An zweiter Stelle mit fast genauso vielen Verordnungen aber nur 57 Millionen Euro Umsatz steht die Monotherapie mit einem Beta-2-Sympathomimetikum. Die Kombination eines Beta-2-Agonisten mit einem Kortikosteroid wurde 2015 rund 1,8 Millionen Mal rezeptiert, was einem Herstellerumsatz von 151 Millionen Euro entsprach. (cw)

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