Erfolg bei Pneumokokken-Impfung

NEU-ISENBURG (eis). Durch Impfung von Kleinkindern mit Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff werden sowohl die Raten von Pneumonien als auch von Mittelohr-Entzündungen deutlich gesenkt. Das hat jetzt eine US-Studie bestätigt. Die Daten stärken Befürworter einer generellen Pneumokokken-Impfung für Kinder in Deutschland.

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Für die Studie wurden Daten von vier Krankenversicherern in Tennessee und im Staat New York analysiert. Dabei wurden die Erkrankungsraten vor Einführung der Kinder-Impfung im Jahr 2000 mit den Erkrankungsraten in den Jahren nach Einführung verglichen, wie Dr. Marie R. Griffin von der Vanderbilt University in Nashville in Tennessee und ihre Kollegen berichten (Pediatrics 114, 2004, 755).

Insgesamt standen Daten von fast 70 000 Kleinkindern im Alter bis fünf Jahre mit je einem Beobachtungsjahr zur Verfügung. Verglichen mit den Raten vor Einführung der Impfung gab es in Tennessee wegen Pneumonie oder invasiver Pneumokokken-Infekte 20 weniger Klinikaufnahmen pro 1000 Kinder und Jahr, in New York sogar um 33 Klinikeinweisungen pro 1000 Kinder weniger.

Arztbesuche wegen Otitis media wurden in Tennessee um 118 pro 1000 Kinder in Tennessee und in New York um 430 pro 1000 reduziert. Die Schutzwirkung der Vakzine gehe also weit über die Vermeidung invasiver Infektionen hinaus, so die Forscher.

In Deutschland wird die Pneumokokken-Konjugatimpfung Frühgeborenen sowie Kleinkindern mit Grundkrankheiten wie Immundefekte oder Atemwegsleiden empfohlen.

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