Zahl der H1N1-Impfungen ist noch immer im Dunkeln

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LANGEN (hub). Eigentlich wäre es wichtig zu wissen, wie viele Menschen in Deutschland eine Pandemie-Impfung erhalten haben. Ohne diese Zahl ist es nicht möglich, Meldungen über unerwünschte Wirkungen einzuordnen und zu bewerten. "Die Impfzahlen hätten wir gerne", sagte Dr. Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut zur "Ärzte Zeitung". "Doch es gibt sie nicht." Auf der PEI-Homepage werden knapp fünf Millionen verimpfte Dosen genannt. Doch das sind Zahlen von Ende 2009. Zudem wurden die Meldezahlen aus einigen Bundesländern auf ganz Deutschland hochgerechnet.

"Drei Monate nach der eigentlichen Impfaktivität haben immer noch nicht alle Bundesländer Informationen darüber, welche Alters- und Indikationsgruppen zu welchem Anteil wann und mit welchem Impfstoff geimpft wurden", heißt es in dem Bericht zu einer Tagung am Robert Koch-Institut (Bundesgesundheitsbl 2010; 53: 510). Das RKI schätzt, dass sich etwa 7,5 Prozent der deutschen Bevölkerung gegen H1N1 haben impfen lassen. In anderen Ländern - etwa Schweden - waren die Impfraten fünfmal so hoch. Von den chronisch Kranken seien weniger als 15 Prozent geimpft worden.

Und: Weniger als 20 Prozent des medizinischen Personals nahmen die Impfung wahr. Dabei bietet die Influenza-Impfung nicht nur einen Selbstschutz, sondern kann auch empfängliche Patienten schützen. "Das wird offenbar selbst in der Ärzteschaft nicht hinreichend akzeptiert", heißt es in dem Bericht.

Lesen Sie dazu auch: Gastbeitrag: Was aus der Influenzapandemie zu lernen ist Schwere Defizite bei der Kommunikation Priorisierung bei Pandemie ist nichts für Hausärzte Zahl der H1N1-Impfungen ist noch immer im Dunkeln

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