KOMMENTAR
Der Einsatz muss sich lohnen
Wenn es darum geht, Patienten eine bessere Versorgung in Aussicht zu stellen, drängt es in der Regel alle Beteiligten in die erste Reihe. Wenn es dann aber darum geht, für die gewünschte Verbesserung auch die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, lässt die Begeisterung nach.
Das zeigt die Debatte über die Finanzierung von Brustzentren in Nordrhein-Westfalen. Durch die Behandlung von Frauen mit Brustkrebs in besonders ausgestatteten Kliniken sollte nach der Vorstellung der Landesregierung ein qualitativer Sprung in der Versorgung erreicht werden.
Um die gewünschte Qualitätsverbesserung zu erreichen, mussten die Häuser nach eigenen Angaben investieren, zusätzliches Personal einstellen und ihr Angebot erweitern. Dazu gehören etwa die psychoonkologische Betreuung der Frauen und die Tumorkonferenzen.
Es ist klar, dass die Krankenhäuser Zuschläge nur für Leistungen verlangen können, die tatsächlich über den allgemeinen Standard hinausgehen. Genaus so klar muss aber auch sein, dass sie für das politische gewollte Zusatz-Engagement nicht mit finanziellen Zusatzbelastungen bestraft werden.
Die Beteiligten sollten deshalb jetzt gemeinsam einheitliche und transparente Regelungen für die Finanzierung der Brustzentren festlegen. Gelingt das nicht, könnte vom Beispiel der Brustzentren die fatale Botschaft ausgehen: Der Einsatz für eine bessere Patientenversorgung wird nicht entlohnt.
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