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Im Kakao steckt Vitamin D

Kakao und kakaohaltige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen von Vitamin D2.

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Eine Tasse Kakao schmeckt lecker - und liefert Vitamin D2.

Eine Tasse Kakao schmeckt lecker - und liefert Vitamin D2.

© Stepan Popov / stock.adobe.com

HALLE-WITTENBERG. Eine bisher unbekannte Quelle für Vitamin D2 haben Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Max Rubner-Instituts ausgemacht: Kakao und kakaohaltige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen des wichtigen Nährstoffs.

Den höchsten Vitamin-D2-Gehalt haben Kakaobutter und dunkle Schokolade (Food Chemistry 2018; 269: 318-320).

Die Forscher um Professor Gabriele Stangl von der MLU untersuchten den Vitamin-D-Gehalt von Kakao und kakaohaltigen Produkten, weil sie darin eine bisher unbekannte Quelle des Vitamins vermuteten: Kakaobohnen werden nach der Fermentation getrocknet.

Dazu werden sie auf Matten gelegt und ein bis zwei Wochen der Sonne ausgesetzt. Durch das Sonnenlicht wandeln sich die Vorstufen des Vitamin D, die vermutlich aus harmlosen Pilzen stammen, zu Vitamin D2 um.

Um ihre Idee zu testen, analysierten die Forscher verschiedene Kakaoprodukte und -pulver mit Hilfe moderner Massenspektrometrie, teilt die MLU mit.

Eine Quelle für Vitamin D2

Das Ergebnis: Kakaohaltige Produkte sind eine Quelle für Vitamin D2, der Gehalt variiert aber von Lebensmittel zu Lebensmittel sehr stark. Während dunkle Schokolade über einen relativen hohen Vitamin-D2-Gehalt verfügt, fanden die Forscher in weißer Schokolade nur wenig davon.

"Das ist nicht verwunderlich, da der Kakaogehalt in weißer Schokolade deutlich geringer ist. Das bestätigt unsere Annahme, dass Kakao die Quelle für das Vitamin D2 ist", sagt Stangl.

Aus ihrem Befund leitet die Ernährungswissenschaftlerin aber nicht die Empfehlung ab, große Mengen Schokolade zu verzehren: "Man müsste Unmengen an Schokolade essen, um darüber den Bedarf an Vitamin D2 zu decken. Das wäre aufgrund des hohen Zucker- und Fettanteils extrem ungesund", so Stangl.

Das Team untersucht nun im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenzclusters nutriCARD, ob sich zuckerfreie, kakaohaltige Lebensmittel, etwa Teigwaren, produzieren lassen und ob diese zu einem verbesserten Vitamin-D2-Spiegel beim Menschen beitragen können. (eb/ikr)

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