Bundessozialgericht

Nasenkanüle zählt nicht als Beatmung

Veröffentlicht:

KASSEL. Die Luftzufuhr mittels High-Flow-Nasenkanüle kann vom Krankenhaus nicht als Beatmungszeit codiert werden. Sie kann auch bei Frühgeborenen nicht als „Entwöhnung“ in die Beatmungszeit eingerechnet werden, so aktuell das Bundessozialgericht.

Im ersten Fall hatte die Klinik ein Frühgeborenes zunächst mittels Rachen-Tubus oder Atemmaske beatmet und danach noch 33 Stunden mittels High-Flow-Nasenkanüle (HFNC). Im zweiten Fall erhielt ein Säugling wegen akuter Bronchitis Atemluft über eine HFNC.

Laut Bundessozialgericht dürfen Kliniken dies nicht als „Beatmungszeit“ abrechnen. Die für eine „maschinelle Beatmung“ maßgebliche Kodierregel DKR 1001h „setzt voraus, dass der Patient intubiert oder tracheotomiert oder bei intensivmedizinischer Versorgung die Beatmung über ein Maskensystem erfolgt, wenn dieses an Stelle der bisher üblichen Intubation oder Tracheotomie eingesetzt wird“. Dies sei bei der HFNC nicht der Fall. Auch als „Entwöhnung“ könne diese daher nicht in die Beatmungszeit einbezogen werden.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisierte, der Erste BSG-Senat habe hier „erneut eine Entscheidung gegen fundierte medizinische Erkenntnisse getroffen“. (mwo)

Bundessozialgericht Az.: B 1 KR 13/18 R und B 1 KR 11/19 R

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EEG-Datenauswertung

Reisekrankheit: Die richtige Musik kann helfen

Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind