Klaus-Henning Usadel

Der Endokrinologe mit dem Kontrabass

Zwei ältere Herren bieten Jazz vom Allerfeinsten: ein besonderes Highlight beim Internistenkongress.

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Der Endokrinologe mit dem Kontrabass

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Ganz zum Schluss, als die festliche Abendveranstaltung zum 123. Internistenkongress schon fast vorbei war, gab es doch noch eine kleine Panne. Kongresspräsidentin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger bedankte sich in ihrem Schlusswort für die Geduld der Gäste und lud zu einem Sektempfang, dabei war das Programm noch gar nicht vorbei. Zwei ältere Herren standen auf, lachten freundlich ins Publikum und begaben sich dann auf die Bühne. Robert William "Bob" Degen am Klavier und Professor Klaus Henning Usadel am Kontrabass wollten es nach ihrem Auftritt im ersten Teil der Festveranstaltung nochmal wissen. Was kam, war Jazzimprovisation vom Allerfeinsten.

Klaus-Henning Usadel

- Endokrinologe, Professor, ehemaliger Direktor der Medizinischen Klinik 1, Uniklinik Frankfurt

- Kontrabass-Studium, Amateurmusiker

- Bühnenerfahrung mit renommierten Jazzmusikern

Degen ist einer der profiliertesten amerikanischen Jazzpianisten und hat mit vielen bedeutenden Musikern gearbeitet – zum Beispiel mit Glenn Miller oder dem 2005 gestorbenen Frankfurter Posaunisten Albert Mangelsdorff gespielt.

Klaus-Henning Usadel ist weit über die Grenzen Frankfurts hinaus als Spezialist für Endokrinologie bekannt. Der ehemalige Direktor der medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Frankfurt am Main ist seit seiner Pensionierung im Jahr 2004 am Endokrinologikum Frankfurt tätig.

Usadel war an der Einrichtung von sieben Schulungsstationen für Diabetiker in Hessen beteiligt. Für seine vielen medizinischen Leistungen wurde der gebürtige Tübinger mit dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet. Er ist Mitherausgeber des medizinischen Standardwerks "Diabetologie in Klinik und Praxis".

Neben der Leidenschaft für Medizin ist Usadel aber auch ein begnadeter Musiker. Er hat das Fach Kontrabass studiert und als engagierter Amateurmusiker mit vielen profilierten Jazzmusikern gearbeitet, zu denen einst auch Albert Mangelsdorff gehörte.

"Idea for Petra's Dance"– so hieß das letzte Stück des Abends bei der Festveranstaltung der DGIM. Danach gab es donnernden Applaus und einen herzlichen Dank von der Kongresspräsidentin. Sie kennt und schätzt ihren Kollegen Usadel seit Jahrzehnten und hatte die Musiker nach Mannheim eingeladen. Dass die beiden Herren am Ende fast vergessen worden wären – geschenkt. Die Präsidentin steht in Mannheim im Dauerstress. Da kann es auch mal eine kleine Panne geben – dafür hatten die Free-Jazzer und die Gäste der Festveranstaltung volles Verständnis. (fuh)

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