PNP-Vertrag

Anpassung soll Lücke schließen

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STUTTGART. Eine Lücke bei der Versorgung von Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und psychiatrischer Komorbidität soll eine Anpassung des PNP-Vertrags (Psychotherapie, Neurologie, Psychiatrie) in Baden-Württemberg zum 1. Oktober schließen.

Schon bisher könnten Patienten durch die Selektivverträge von AOK Baden-Württemberg, Bosch BKK und Medi Baden- Württemberg umfassender als in der Regelversorgung betreut werden, heißt es in einer Mitteilung. Der Vertrag für das Modul Psychotherapie startete 2012, der für Psychiatrie und Neurologie 2013.

Speziell für Patienten mit einer PTBS sei künftig eine noch intensivere Behandlung möglich – ohne dass dabei ein größerer bürokratischer Aufwand entstünde.

So können speziell für PTBS-Patienten insgesamt 210 Therapiestunden ohne Genehmigung der Kassen hochfrequent abgerechnet werden. "Zum Vergleich: Für die Verhaltenstherapie ist nach 80 Stunden und bei der tiefenpsychologisch fundierten Therapie nach 100 Stunden Schluss, obwohl der Erfolg noch nicht gesichert ist", erläutert Dr. Alessandro Cavicchioli, Landesvorsitzender der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV).

In besonders schweren Fällen könne die hochfrequente Behandlung darüber hinaus um jeweils weitere 30 Therapiestunden unbürokratisch verlängert werden – ein kurzer Antrag reiche. Nach Angaben der AOK Baden-Württemberg hat sich die Zahl der Patienten, die wegen einer PTBS in ambulanter oder stationärer Behandlung waren, landesweit von 8941 im Jahr 2011 kontinuierlich auf 14.740 in 2015 erhöht.

Betroffen sind alle Altersklassen, Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer. (eb)

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