Ansätze zur kausalen Therapie bei Typ-2-Diabetes

Exenatide normalisiert klassische Störungen bei Typ-2-Diabetes.

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Kein anderes Antidiabetikum hat den Wirkansatz von Exenatide (Byetta®), hat Professor Baptist Gallwitz aus Tübingen berichtet. Das Inkretin-Mimetikum regeneriert die bei Typ-2-Diabetes gestörte physiologische Wirkung des Darmhormons GLP-1:

  • es verstärkt die bedarfsgerechte Insulinsekretion der Betazellen,
  • es hemmt gesteigerte Glukagonsekretionen der Pankreas-Alphazellen,
  • es fördert die Wiederherstellung der ersten Phase der Insulinantwort, die postprandiale Blutzuckerspitzen besonders effizient senkt,
  • es verlangsamt die Magenentleerung, und beschleunigt auf ZNS-Ebene die Sättigung.

Exenatide verbessere so die Blutzuckereinstellung und unterstütze die Gewichtsabnahme, betonte Gallwitz auf einer Veranstaltung von Lilly Deutschland. Viele Typ-2-Diabetiker empfänden praktisch kein Sättigungsgefühl mehr, sagte er weiter. Gewicht abzunehmen sei daher oft der schwierigste Therapiebaustein. Die potenziell antiadipöse Wirkung hätten andere Inkretin-basierte Therapien nicht. Gallwitz stellte Studiendaten vor, nach denen Patienten unter dem DPP-4 Hemmer Sitagliptin bei freier Auswahl von einem Büffet mehr Kalorien zu sich nahmen als Patienten unter Exenatide.

Wie sehr sich dies dauerhaft aufs Gewicht schlagen kann, belegen klinische Daten: Patienten unter Exenatide nahmen binnen drei Jahren im Mittel 5 Kilogramm ab, DPP-4-Hemmer wirkten hingegen gewichtsneutral. "Pharmakologisch werden mit Exenatide acht- bis zehnfach höhere Wirkspiegel erzielt, DPP-4-Hemmer erhöhen die GLP-1-Spiegel lediglich um das zwei- bis dreifache", sagte Gallwitz. Daher wirke das Inkretin-Mimetikum auch noch in einem späten Diabetes-Stadium. (ej)

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