Antidepressivum auch gut für alte Patienten

ELTVILLE (nsi). Depressionen kommen bei alten Menschen öfter vor als bei jungen Menschen - oft in Kombination mit anderen psychischen und körperlichen Krankheiten. Als gut geeignet zur Therapie alter Menschen mit Depressionen gilt das Antidepressivum Escitalopram.

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Die wenigsten Arzneimittel, die ältere Menschen erhielten, seien in Placebo-kontrollierten, randomisierten Studien mit alten Patienten getestet worden, sagte Professor Eckart Rüther von der Universitätsklinik in Göttingen auf einer Veranstaltung des pharmazeutischen Unternehmens Lundbeck in Eltville.

So wurde auch Escitalopram (Cipralex®), das stark antidepressiv wirkende S-Enantiomer aus dem Razemat Citalopram, in den Zulassungsstudien bei Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren geprüft. Im Mittel waren die Teilnehmer in den Zulassungs-Studien 49 Jahre alt.

Citalopram wird seit langem auch Patienten verschrieben, die das 70. Lebensjahr überschritten haben. Von der gleichzeitigen Anwendung von MAO-Hemmern wird abgeraten.

Der Pharmakologe Professor Walter E. Müller vom Biozentrum der Universität in Frankfurt am Main wies in der Veranstaltung darauf hin, daß Escitalopram über das Cytochrom-P450-Enzym-System abgebaut werde, darunter vor allem über das Enzym CYP2C19 und in geringerem Maße auch über CYP3A4 und CYP2D6.

Substanzen, die diese Enzyme hemmten, könnten daher die Konzentration von Escitalopram im Plasma erhöhen, so zum Beispiel der Protonenpumpenhemmer Omeprazol. Dann sei die Dosis von Escitalopram anzupassen.

Wegen des veränderten Stoffwechsels bei alten Menschen empfehlen die Experten, alten Patienten mit Depressionen maximal 15 Milligramm Escitalopram zu geben. In den Studien wurde die das Antidepressivum zwischen 10 Milligramm und 20 Milligramm am Tag dosiert.

Das Medikament wird in Tabletten mit 10 mg und 20 mg Wirkstoff angeboten. Die Kosten der Behandlung entsprächen etwa denen für eine tägliche Therapie mit Citalopram.

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