Arnika gegen Zerrungen und Prellungen

MÜNCHEN (ug). Homöopathie kann schnell gehen und sich gut in den Praxisalltag integrieren lassen. Die indikationsbezogene Homöopathie ist eine ganz pragmatische Methode: Bei Patienten mit akuten Krankheiten werden homöopathische Arzneien verwendet, die sich bei den Indikationen bewährt haben.

Veröffentlicht:
Zerrung am Oberschenkel: Ein Fall für Arnica montana.

Zerrung am Oberschenkel: Ein Fall für Arnica montana.

© Foto: Panthermedia

Wie man dabei vorgeht, wurde anschaulich erklärt auf der Fortbildungsveranstaltung "Homöopathie für die tägliche Praxis", die die "Ärzte Zeitung" in München ausgerichtet hatte.

So reicht auch bei der indikationsbezogenen Homöopathie die Diagnose allein nicht aus, um das jeweils passende Mittel zu finden. "Sondern die persönlichen Beschwerden führen zum Arzneimittel", hat Dr. Mirko Berger, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Hamburg, berichtet. Dazu sind aber keine stundenlangen Anamnesen nötig, sondern das geht schnell. Man sollte sich an den Symptomen orientieren, die im Mittelpunkt der Beschwerden stehen, unter denen die Patienten am meisten leiden. Hinweise geben auch die Auslöser der Beschwerden.

Sogar bei Verletzungen gilt es, genau zu differenzieren. "Die homöopathische Behandlung bei Verletzungen ist ein wundervolles Gebiet, gerade für Anfänger", so Berger. Natürlich sind dann auch Desinfektion, Tetanusschutz oder die chirurgische Versorgung wichtig. "Aber die Heilung können wir sonst eigentlich nicht fördern." Das ist die Domäne der homöopathischen Mittel. Aber auch hier kommt es auf die vorliegende Symptomatik an. Das machte Berger deutlich am Beispiel der Arnica montana, des wichtigsten homöopathischen Verletzungsmittels.

Arnica ist eines der bekanntesten Mittel. Viele Menschen haben damit schon Erfahrungen gemacht. "Arnica wirkt so gut und so erfolgreich, dass wir dadurch ganz viele Freunde für die Homöopathie gewonnen haben", sagte Berger. "Aber Vorsicht", warnte er: "Arnica ist nicht ein Mittel bei jeder Verletzung." Arnica ist etwa nicht angezeigt bei stark blutenden Schnittwunden. Für den Einsatz von Arnica gibt es ein ganz klar definiertes Verletzungsmuster: stumpfe Verletzungen mit Hämatomen. Klassische Indikationen sind Prellungen, Quetschungen, Zerrungen und auch Commotio cerebri. Solche Verletzungen heilen mit Arnica relativ schnell, komplikationslos und schmerzlos ab.

Berger empfiehlt die Potenz D12, zweimal oder dreimal täglich drei bis fünf Globuli über zwei bis drei Wochen. Sobald die Beschwerden abklingen, wird die Behandlung abgesetzt. Ist eine schnelle Heilung nötig, kann es sinnvoll sein, Arnica auch in höheren Potenzen wie D30 oder C30 einzusetzen: eine Dosis von drei bis fünf Globuli sobald wie möglich nach dem Trauma und eventuell sechs bis zwölf Stunden später eine zweite Dosis. Selbst wenn Jahre nach der Verletzung noch Beschwerden bestehen, kann Arnica das Mittel der Wahl sein. Entscheidend ist allerdings, dass der Auslöser ursprünglich eine stumpfe Verletzung wie eine Prellung oder eine Gehirnerschütterung war, eben das richtige Verletzungsmuster für Arnica vorlag.

Weitere Informationen vermittelt auch das Handbuch "Homöopathie - ein praktischer Leitfaden". Darin geben erfahrene niedergelassene Kollegen zu vielen Indikationen praxisrelevante Tipps und Therapievorschläge. Das Handbuch gibt es bei den Seminaren "Homöopathie für die tägliche Praxis". Es bei kann auch gesondert bestellt werden zum Preis von 30 Euro plus 7 Euro Versand.

Bezug: Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, Am Forsthaus Gravenbruch 5, 63263 Neu-Isenburg, Tel.: 0 61 02 / 506-148; Fax: - 44 148, E-Mail: vertrieb@aerztezeitung.de

Seminar zu Homöopathie

Das nächste Seminar "Homöopathie für die tägliche Praxis" findet am 27. September 2008 in Hamburg statt. Die Veranstaltung ist mit 8 CME-Punkten zertifiziert. Die Teilnahmegebühr von 90 Euro pro Person beinhaltet das Handbuch "Homöopathie - Ein praktischer Leitfaden" sowie Getränke, die Verpflegung in den Kaffeepausen und einen Mittagsimbiss.

Anmeldung und Informationen: mareen.buelte@aerztezeitung.de, Fax 0 61 02 / 506 44 166.

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie