"Arthrose ist eine stumme Volkskrankheit!"

BERLIN (gvg). In einer Querschnittbefragung in Herne haben mehr als die Hälfte von etwa 3400 Menschen über 40 Jahre angegeben, am Tag der Befragung Schmerzen in peripheren Gelenken gehabt zu haben. Zwei Drittel der Betroffenen nehmen jedoch keine Schmerzmittel ein.

Veröffentlicht:

Das sind zwei der Kernergebnisse der ersten Auswertung der HER-AS-Studie (Herner Arthrosestudie). Die Daten wurden auf einer Veranstaltung der von MSD unterstützten Initiative "Stark gegen den Schmerz" am gestrigen Welt-Arthrose-Tag vorgestellt.

"Die Studie bestätigt, daß Arthrose eine stumme Volkskrankheit ist", sagte der Vorsitzende der Initiative, Professor Josef Zacher vom Helios-Klinikum Berlin-Buch.

Wie berichtet, wurden bei HER-AS 8000 zufällig ausgewählte Menschen über 40 Jahren angeschrieben. Die Rücklaufquote betrug 43 Prozent. Alters- und Geschlechtsverteilung lassen darauf schließen, daß die Stichprobe weitgehend repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ist. Darauf wies der Rehabilitationsmediziner Dr. Ulrich Thiem vom Marienhospital Herne der Ruhr-Universität Bochum hin.

    30 Millionen Deutsche könnten betroffen sein.
   

Zwei Drittel der Befragten gaben an, am Tag der Befragung unter Schmerzen gelitten zu haben. 57 Prozent beantworteten die Frage nach Schmerzen in peripheren Gelenken (ohne Rücken) mit "ja". Hochgerechnet auf die deutsche Bevölkerung wären das 20 bis 30 Millionen Menschen. Häufigste Lokalisation war das Knie (ein Drittel), gefolgt von Schmerzen in Schulter, Hand und Hüfte (jeweils 20 bis 30 Prozent).

Wie Thiem sagte, geht aus den Studiendaten auch hervor, daß viele Menschen Gelenkschmerzen als normal ansehen und auch glauben, daß es dagegen keine Therapie gibt. Nur knapp ein Drittel der Betroffenen mit Schmerzen nähmen Schmerzmittel ein. Von den zwei Dritteln, die das nicht tun, gab jeder fünfte schwere oder sehr schwere Schmerzen an.

Jetzt sollen alle Befragten, die über Hüft- oder Kniebeschwerden berichtet haben, kostenlos untersucht werden, um die Art der Beschwerden genauer zu bestimmen. Erwartet wird, daß bei 80 bis 90 Prozent der Patienten eine Arthrose die Ursache der Schmerzen ist.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sport bei Kniegelenksarthrose? Move it or loose it!

Kniegelenk

Neue Gonarthrose-Leitlinie setzt mehr auf Eigeninitiative

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Lesetipps
Menschen laufen am Strand

© KOTO - stock.adobe.com

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sport bei Kniegelenksarthrose? Move it or loose it!

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?