Baby nach re-transplantiertem Ovargewebe

BRÜSSEL (ikr). Junge Frauen, die nach einer krebsbedingten Chemo- oder Strahlentherapie infertil geworden sind, können dennoch ein eigenes Kind bekommen, und zwar sogar ein auf natürlichem Wege gezeugtes Kind. Gelungen ist dies jetzt bei einer 32jährigen Frau.

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Die Patientin hatte bereits 1997 wegen eines Hodgkin-Lymphoms eine Chemotherapie erhalten. Danach funktionierten die Eierstöcke nicht mehr. Vor der Behandlung war der Frau jedoch Ovargewebe entnommen und kryokonserviert worden. Im vergangenen Jahr, als die junge Frau nach erfolgreicher Krebstherapie schwanger werden wollte, wurde ihr das Ovargewebe wieder an den ursprünglichen Ort zurückverpflanzt.

Offenbar mit großem Erfolg: Einige Monate nach der Re-Transplantation des Gewebes funktionierte der Eierstock wieder, das heißt, die Hormonspiegel hatten sich normalisiert, und es gab wieder ovulatorische Zyklen. Die junge Frau hat jetzt ein auf natürliche Weise gezeugtes, gesundes Kind zur Welt gebracht, wie Professor Jacques Donnez und sein Team aus Brüssel in der Online-Ausgabe der Zeitschrift "The Lancet" berichten.

An mehreren Zentren in den USA, Asien und Europa wird bereits daran gearbeitet, die Fruchtbarkeit von Frauen nach Radiochemotherapie mit Hilfe der Kryokonservierung von Ovargewebe oder ganzen Eierstöcken wiederherzustellen. Die Schwangerschaften, die bisher mit dieser Methode erzielt wurden, sind jedoch meist über IvF entstanden. Bisher ist noch keine Lebendgeburt gemeldet worden.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Auf Erfolgskurs mit tiefgefrorenem Ovar

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