Gastritis

Bakterium injiziert sich in Magenschleimhaut

Hannoveraner Forscher haben einen Mechnanismus gefunden, der erklärt, wie Helicobacter pylori Gastritis hervorruft.

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Die Schleimhaut des Magens, hier grünlich eingefärbt.

Die Schleimhaut des Magens, hier grünlich eingefärbt.

© Professor P. Motta / University La Sapienza Rome

HANNOVER. Eine Art "bakterielle Injektionsspritze" haben Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover entdeckt, mit deren Hilfe das Bakterium Helicobacter pylori Teile seiner Hülle in die Zellen der Magenschleimhaut einschleust. Das Bakterium kommt bei 40 Prozent der Deutschen und 50 der Menschen weltweit im Magen vor und ist der Hauptverursacher für Gastritis, Magengeschwüre und -krebs.

In der Magenschleimhaut treffen die Teile der Bakterienhülle auf bestimmte Proteine, die Entzündungssignale an den Zellkern weiterleiten und die Zytokinsekretion, etwa von IL-8 anregen, wie die Hochschule mitteilt. Die Forscher identifizierten mit der Genschere CRISPR-Cas9 auch eines der Proteine, das die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleitet (PLOS Pathog 2017, online 17. Juli, doi: 10.1371/journal.ppat.1006514).

Es handelt sich um das Adaptorprotein TIFA. "Diese Erkenntnisse werden helfen, neue Therapieansätze gegen die chronische Magenschleimhautentzündung und vor allem gegen den daraus möglicherweise entstehenden Magenkrebs zu finden", äußert Professorin Christine Josenhans in einer Pressemitteilung der MHH. Bisher werden Helicobacter pylori-Infektionen hauptsächlich mit Antibiotika therapiert. (mmr)

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