Bei Herzinsuffizienz ist Valsartan eine gute Alternative

WIESBADEN (grue). Bei Herzinsuffizienz und linksventrikulärer Dysfunktion ist der Angiotensin-Rezeptorblocker Valsartan eine gute Alternative, wenn ACE-Hemmer nicht vertragen werden. Den Nutzen einer solchen Therapie belegen die Studien VALIANT und Val-HeFT.

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Valsartan ist für die Therapie von Patienten mit Herzinsuffizienz nach Myokardinfarkt zugelassen und kann zudem für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz verordnet werden. Damit eröffnen sich auch für Patienten mit ACE-Hemmer-Unverträglichkeit neue Perspektiven, weil sie nun ebenfalls von einem Hemmer des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) profitieren können. Darauf hat Professor Hans-Michael Steffen von der Uni Köln auf einer Veranstaltung des Unternehmens Novartis in Wiesbaden hingewiesen.

In der Therapie bei Herzinsuffizienz sind solche Substanzen von großer Bedeutung, denn bei eingeschränkter Pumpleistung wird neurohumoral gegenreguliert. "Eine RAS-Blockade mit Dämpfung des Sympathikus ist sinnvoll und führt tatsächlich zur Verlängerung des Überlebens, Verringerung der Symptomatik und Verzögerung der Progression", sagte Steffen. Mit Hemmern des Angiotensin-Rezeptors, des ACE und von Aldosteron sind gute RAS-Hemmer verfügbar, die aber wohl unzureichend genutzt werden.

Nach einer Umfrage der Europäischen Herzgesellschaft werden 40 Prozent der Herzinsuffizienz-Kranken nicht nach den Leitlinien behandelt und sind zumindest qualitativ unterversorgt. Dabei ist der Nutzen der empfohlenen Therapien durch kontrollierte Studien belegt, wie Steffen am Beispiel des Valsartans (vom Unternehmen als Diovan® angeboten) zeigte: In der VALIANT-Studie wirkte es bei Herzinfarkt-Patienten mit nachfolgender Herzinsuffizienz so gut wie der ACE-Hemmer Captopril.

Für eine optimale Prävention bei guter Verträglichkeit sollte die Dosis des Angiotensin-Rezeptorblockers - wie in der Studie - langsam auf 160 mg zweimal täglich erhöht werden, so Steffen. Auch bei chronischer Herzinsuffizienz sollte das Sartan ausreichend dosiert werden, um eine dem Captopril ähnliche Wirkung zu erzielen.

Unter dieser Voraussetzung werden unter der Basistherapie mit zusätzlichem Valsartan Sterberate und Morbidität um 13 Prozent und das Risiko einer Klinikeinweisung um 28 Prozent im Vergleich zu Placebo vermindert, hat die Val-HeFT-Studie ergeben. Den größten Nutzen hatten Patienten ohne ACE-Hemmer, so Steffen. Eine Kombination beider Wirkstoffe unter Zugabe eines Betablockers wird daher nur bei anhaltenden Beschwerden trotz optimaler Herzinsuffizienztherapie empfohlen.

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