Bei Lupus ist so einiges zu beachten

Veröffentlicht:

"Eine Schwangerschaft kann die rheumatische Erkrankung beeinflussen und damit auch die Therapie", sagt Dr. Rebecca Fischer-Betz. So führe bei Frauen mit Rheumatoider Arthritis (RA) eine Schwangerschaft bei etwa 70 Prozent zu einer Besserung der Erkrankung und 16 Prozent kämen sogar in eine Remission. "Die Ursache ist unklar", so die Rheumatologin. Möglich sei eine Beeinflussung der Zytokinmuster durch die Schwangerschaft. Sechs bis zwölf Monate nach der Geburt verschwinde der positive Effekt auf die RA aber wieder.

Anders ist das bei Frauen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE). "Hier bedeutet eine Schwangerschaft Komplikationen", warnt Fischer-Betz. "Letale Komplikationen sind heute aber selten." Sie seien seit den 50er Jahren von 17 Prozent auf heute unter 1 Prozent gesunken. Eine Auswertung von 17 Millionen Entbindungen - darunter 13 000 von Frauen mit SLE - habe ergeben, dass die Sterberate schwangerer SLE-Patientinnen bei 0,3 Prozent liege. "Das relative Risiko ist damit um 40 Prozent erhöht", so die Rheumatologin. Risikofaktor Nummer eins ist dabei die ungeplante Schwangerschaft. Hierauf seien die meisten Todesfälle zurückzuführen.

Bei SLE führt eine Schwangerschaft zudem zu Krankheitsschüben: 30 Prozent der Schwangeren mit stabilem SLE haben einen Schub, bei aktivem SLE sogar 50 bis 70 Prozent - meist nach Absetzen von Hydrochloroquin. Malariamittel haben kein erhöhtes Missbildungsrisiko, auch Stillen sei unter der Therapie erlaubt.

Bei SLE-Patientinnen mit bestimmten Antikörpern (SS-A-AK) können Kinder manchmal einen Herzfehler entwickeln. Daher ist es wichtig, diese Schwangeren besonders regelmäßig durch einen erfahrenen Gynäkologen mit betreuen zu lassen. (hub)

Lesen Sie dazu auch: Hilfe für junge Frauen mit Rheuma Rheuma und Schwangerschaft - das klappt

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Neue Therapien bei Kollagenosen und Vaskulitiden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?