Bei dickem Bauch besteht oft ein Testosteron-Mangel

FÜRTH (ner). Zwischen metabolischem Syndrom und erniedrigten Testosteron-Spiegeln bei Männern besteht ein enger Zusammenhang. Darauf hat der Münchner Endokrinologe Professor Armin E. Heufelder aufmerksam gemacht. Bei Versuchen zur Gewichtsreduktion, gerade bei älteren Männern, sollte die hormonelle Situation beachtet werden.

Veröffentlicht:

Der dicke Bauch bei Männern ist nicht nur ein sicheres Zeichen dafür, daß ein metabolisches Syndrom besteht, er ist auch so etwas wie eine außer Kontrolle geratene Hormonfabrik.

Mit zunehmendem Übergewicht entstehe eine hormonelle Konstellation, die Versuchen, überflüssiges Fettgewebe abzubauen, entgegenwirke, so Heufelder bei einem Presseworkshop des Unternehmens Jenapharm in Fürth. Dies sei ein Hauptgrund dafür, warum die Erfolge, dauerhaft und effektiv Gewicht zu reduzieren, so selten sind.

Hormone, die den Fettabbau fördern und den Muskelaufbau erleichtern, fehlen bei Übergewicht zunehmend. Die hungerhemmende Wirkung des Hormons Leptin läßt nach. Adiponectin werde vermehrt gebildet, was entzündliche Gefäßprozesse und die Insulinresistenz fördere, sagte Heufelder.

Zugleich werden bei adipösen Männern im Hypothalamus Regelmechanismen verstellt, so daß die Testosteron-Spiegel sinken. Folge sind chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit, was die körperliche Aktivierung erschwert.

Heufelder zitierte eine Studie mit mehr als 1500 Männern. Dort hatte sich gezeigt, daß die Testosteron-Spiegel um so niedriger waren, je größer der Bauchumfang war.

Zudem gebe es einen klaren Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und dem Testosteron-Spiegel: durchschnittlich ein Drittel der männlichen Diabetiker weisen erniedrigte Testosteron-Spiegel auf. Weiterhin gehen niedrige Testosteron-Spiegel mit einem erhöhten Risiko einher, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu bekommen.

Der Ausgleich des Testosteron-Mangels verringert nach Angaben des Endokrinologen die Dyslipidämie und reduziert die Insulinresistenz.

Zumindest in der Initialphase einer bewußten Lebensstiländerung könne die Testosteronzufuhr, etwa mit Testogel® oder der Depot-Spritze Nebido®, bei Patienten mit metabolischem Ungleichgewicht und Androgenmangel zur Verbesserung der Stoffwechsellage beitragen. Dadurch werde auch der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes entgegengewirkt.

Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren