Beim Ulcus cruris venosum ist Kompression evidenzbasiert

NÜRNBERG (eim). Für Patienten mit Ulcus cruris venosum gibt es demnächst einen neuen formstabilen Zweilagenverband. Einer Studie zufolge hält er den erforderlichen Anpressdruck mindestens eine Woche lang.

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Beim Ulcus cruris venosum ist die Kompression eine evidenzbasierte Behandlung. Im Idealfall erzeugen die Kompressionsbinden den gewünschten, von distal nach proximal abfallenden Anpressdruck wenigstens einen Tag. Die Realität sieht oft anders aus: "Die Verbände verrutschen bereits nach wenigen Stunden und verlieren ihre Form, so dass der Anpressdruck auf den Oberschenkel verloren geht", sagte Professor Michael Jünger aus Greifswald bei einer Veranstaltung von Urgo in Nürnberg.

Der Zweilagenverband UrgoK2, der voraussichtlich ab Mai 2009 zur Verfügung steht, erfüllt die Erfordernisse der Therapie zweifach: Die innere Lage verteilt den Druck gleichmäßig, schützt Knochenvorsprünge vor Druckspitzen und absorbiert Wundexsudat. Die äußere Lage gewährleistet den gewünschten Anpressdruck von mehr als 40 mmHg. Eine Vergleichsstudie mit 24 Gesunden belegt, dass der Druck mehrere Tage erhalten bleibt. Je zwölf Beine bekamen UrgoK2, einen Vierlagenverband oder eine kohäsive Kurzzugbandage.

Der Anpressdruck wurde während Dorsalextension und Plantarflexion im Sitzen gemessen. Im Vergleich zu den beiden anderen Verbänden hielt das Produkt von Urgo sieben Tage den Anpressdruck über 40 mmHg. Nach dieser Zeit hatte UrgoK2 das Unterschenkelvolumen stärker verringert als die Vergleichsverbände. Auch gab es bei dem neuen Verband weniger Brennen, Schwitzen und Jucken. Dabei ist der Ruheanpressdruck nicht zu hoch, so dass der Verband angenehm zu tragen sei, so Jünger.

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