Cannabis als Einstiegsdroge

AMSTERDAM (ug). Jugendliche, die Cannabis rauchen, haben ein sechsfach höheres Risiko, später in ihrem Leben zu harten Drogen zu greifen, als Jugendliche, die kein Cannabis nehmen.

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Das haben Wissenschaftler von der Universität in Amsterdam jetzt nachgewiesen (BMJ 332, 2006, 197). Die niederländischen Forscher haben Daten einer laufenden Zwillingsstudie mit über 6000 Teilnehmern verwendet.

Unter den Zwillingen haben sie 219 gleichgeschlechtliche Zwillingspaare ausfindig gemacht, von denen einer vor seinem 18. Lebensjahr Cannabis geraucht hat und der andere nicht. 6,4 Prozent derjenigen, die Erfahrung mit Cannabis hatten, nahmen später regelmäßig Ecstasy und 5,1 Prozent harte Drogen. Die jeweiligen Zwillingsgeschwister dagegen nahmen auch später gar keine Drogen.

Zwillinge, die in derselben Umgebung aufgewachsen sind, zu vergleichen sei eine große Chance gewesen, so die Psychologin Jacqueline Vink, die an der Studie mitgearbeitet hat. So hätten genetische und "Familien-Faktoren" als Erklärung ausgeschlossen werden können.

Das Ergebnis dieser Studie unterstützt die vor allem in den Niederlanden umstritten diskutierte Theorie, daß Cannabis eine typische Einstiegsdroge ist.

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