Untersuchung bei Studenten

Corona-Lockdown: Jüngere leben ungesünder

Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 haben sich jüngere Menschen in Deutschland weniger bewegt, so eine Studie unter Studenten. Gegessen wurde hingegen mehr, vor allem Brot und Süßigkeiten.

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Verbrannte Kalorien im Blick: Im Lockdown Anfang 2020 wurden weniger Kalorien verbrannt, dafür mehr Kalorien aufgenommen.

Verbrannte Kalorien im Blick: Im Lockdown Anfang 2020 wurden weniger Kalorien verbrannt, dafür mehr Kalorien aufgenommen.

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Düsseldorf. Um die Effekte des Lockdowns auf die Sport- und Ernährungsgewohnheiten als einem wichtigen Teil der kardiovaskulären Primärprävention zu untersuchen, hat eine Arbeitsgruppe um Dr. Julius Steffen und Professor Stefan Brunner von der LMU München eine Online-Umfrage unter Studenten mehrerer großer bayerischer Universitäten durchgeführt.

Abgefragt wurden unter anderem Angaben zu Art und Dauer von sportlicher Betätigung vor, während und nach dem Lockdown sowie Veränderungen bei der Ernährung, teilt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit. Außerdem wurden die per Smartwatch und Smartphone gesammelten Schrittzählerdaten der 1940 Teilnehmer ausgewertet.

Weniger Schritte pro Tag als vor dem Lockdown

Die Ergebnisse der Studie wurden bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) vorgestellt. In der subjektiven Wahrnehmung hatte die körperliche Aktivität bei 44,5 Prozent der Teilnehmer seit Lockdown-Einführung abgenommen, 32,8 Prozent gaben an, ihre Aktivitäten gesteigert zu haben. Der Sport beschränkte sich zumeist auf Laufen, Radfahren und Muskeltraining sowie Yoga. Es ließ sich beobachten, dass sportlich aktivere Teilnehmer oftmals ihr Level hielten.

Die Schrittzählerdaten ließen dann einen objektiven Blick auf die veränderten Bewegungsgewohnheiten zu. Vor dem Lockdown gingen die Teilnehmenden pro Tag durchschnittlich 6777 Schritte, während dem Lockdown waren es hingegen im Schnitt nur noch 4829 Schritte.

31 Prozent der Teilnehmer gaben an, mehr zu essen

Auch die Ernährungsgewohnheiten änderten sich: 31,2 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, mehr zu essen und 16,8 Prozent gaben an, weniger zu essen als vor dem Lockdown. Die größere Nahrungsmenge war vornehmlich durch den Konsum von Brot und Süßigkeiten getrieben, heißt es in der Mitteilung der DGK.

Die Lockdown-Maßnahmen scheinen also – zumindest bei Studenten – starken Einfluss auf die Sport- und Essgewohnheiten zu haben. „Direkte Effekte auf die kardiovaskuläre Gesundheit lassen sich nicht ableiten. Sie sollten aber in Zukunft bei der Verhängung von Restriktionen zur Pandemiebekämpfung bedacht werden“, so die Studienautoren. (eb)

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