Chirurgenkongress

Der Siegeszug der Gehroboter

Exo-Skelette für Querschnittgelähmte gibt es bisher nur in Reha-Kliniken. Die Gehroboter könnten aber schon bald Alltag werden. Das war ein Thema am ersten Kongresstag der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).

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MÜNCHEN. "Bisher hat noch keiner der etwa 1,5 Millionen gelähmten Menschen in Deutschland wegen einem Exo-Skelett auf einen Rollstuhl verzichten können", betont Professor Michael Nerlich, Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Regensburg.

Die Produkte seien noch nicht alltagstauglich, so Nerlich in einer Mitteilung zur Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).

Das gilt auch für den 14 bis 17 Kilo schweren "hybrid assistive limb" (HAL), dem ersten Exo-Skelett mit neuronaler Steuerung, heißt es in der Mitteilung.

Steuerung über Elektroden

Die Patienten tragen Elektroden auf der Haut, die elektrische Signale der teilweise gelähmten Muskeln auffangen und in die beabsichtigte Bewegung des Exo-Skeletts umsetzen.

Während bei anderen Produkten nur fest einprogrammierte Bewegungen ausgeführt werden, könne der Patient mit HAL aktiv die Bewegungen kontrollieren und so etwa Hindernisse bewältigen und sogar rückwärtsgehen.

Eine wesentliche Voraussetzung für HAL ist aber, dass die Patienten noch eine Restaktivität in der Muskulatur zurückbehalten haben, was bei einer kompletten Querschnittlähmung nicht der Fall ist, so Nerlich.

Das Einsatzgebiet von HAL ist die Reha mit dem Ziel, verbliebene Muskulatur so weit zu stärken, dass der Patient einen Teil seiner Selbständigkeit zurückerhält. (eb)

Weitere Infos zum Kongress: www.chirurgie2015.de

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