Einnahme der Pille und Zeitverschiebung: Was ist zu empfehlen?

Bei Langstreckenflügen mit Zeitverschiebung ist der Einnahmeplan der Antibaby-Pille anzupassen.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Grundsätzlich sollte bei Kombinationspräparaten mit Östrogen- und Gestagenanteil und bei reinen Desogestrel-Pillen das Einnahme-Intervall 36 Stunden nicht überschreiten. Beträgt also die Zeitverschiebung bei Flügen in Richtung Westen mit Tagesverlängerung deutlich weniger als 12 Stunden, kann die gewohnte Einnahmezeit mit neuer Ortszeit beibehalten werden.

Bei einer Zeitverschiebung von nahe 12 Stunden und darüber, sollte eine Pille etwa 12 bis 16 Stunden nach der letzten daheim genommenen Pille eingeschoben werden. Danach kann dann mit neuer Ortszeit die Pille wie gewohnt fortgesetzt werden. Bei Flügen in Richtung Osten kommt es zu einer Tagesverkürzung, so dass auch hier die gewohnte Einnahmezeit beibehalten werden kann. Der einmalig verkürzte Einnahmeabstand führt in der Regel nicht zu Problemen.

Bei reinen Gestagen-Pillen ("Minipille") darf das Einnahme-Intervall 27 Stunden nicht überschreiten. Hier sollte bei einer Zeitverschiebung von mehr als drei Stunden in Westrichtung sicherheitshalber eine Pille nach 12 bis 16 Stunden eingeschoben werden. Die darauf folgende Pille kann dann wieder zur üblichen Tageszeit am Reiseziel eingenommen werden.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, zur Sicherheit zusätzlich alternative Verhütungsmittel wie Kondome mitzuführen, da auch bei Reisedurchfall oder bei Antibiotika-Einnahme die Wirksamkeit von Hormonen beeinträchtigt sein kann. Kondome sind zudem der einzige Schutz vor sexuell übertragenen Krankheiten.

Infos Reisemedizin: www.crm.de

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung