Enzymhemmer nutzt bereits therapierten Lungen-Ca-Kranken

LEIPZIG (scho/ple). Fast 60 Prozent der zuvor behandelten Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) profitieren von dem Multikinase-Hemmer Sorafenib. Das hat eine Studie mit Patienten ergeben, die bereits einen fortgeschrittenen Tumor hatten.

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Die Studie, die den Therapieerfolg mit dem Multikinase-Hemmer Sorafenib (Nexavar®) beim fortgeschrittenen NSCLC belegt, hat Dr. Martin Reck aus Großhansdorf bei einer Krebstagung in Leipzig vorgestellt. Reck therapierte in der nicht kontrollierten Phase-II-Studie 51 Patienten mit zweimal täglich 400 mg Sorafenib. Alle Patienten waren bereits zuvor mindestens mit einer Chemotherapie erfolglos behandelt worden. Sie hatten ein fortgeschrittenes Lungenkarzinom mit Fernmetastasen, also im Stadium IV.

Das Ansprechen auf die Therapie wurde entsprechend den RECIST-Kriterien bestimmt. Das Akronym steht für "Response Evaluation Criteria in Solid Tumors". Dabei wird der Durchmesser definierter Tumorläsionen mit bildgebenden Verfahren im Verlauf der Erkrankung gemessen. Diese Messungen ergaben bei fast 60 Prozent der Patienten eine Tumorstabilisierung - also ein partielles Ansprechen oder keine Veränderung - und bei 23 Prozent dieser Patienten eine Reduktion der Tumormasse um jeweils fast ein Drittel.

Median dauerte es fast 15 Wochen, bis die Erkrankung fortschritt. Die Gesamtüberlebenszeit betrug median 6,7 Monate, wie Reck auf einem Symposium des Unternehmens Bayer Vital berichtete. Insgesamt wurde Sorafenib gut vertragen. Unerwünschte Wirkungen waren Diarrhoe, Hand-Fuß-Syndrom, Fatigue und Hypertonie.

Zur Zeit wird eine Phase-III-Studie bei Patienten mit NSCLC vorbereitet, bei der als Erstlinien-Behandlung Sorafenib in Kombination mit dem Zytostatikum Carboplatin und dem Mitosehemmer Paclitaxel geprüft wird.



STICHWORT

NSCLC

Jährlich erkranken etwa 33 000 Männer und 12 000 Frauen in Deutschland an Lungenkrebs. 80 Prozent haben ein nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC, Non-small cell lung cancer). Die Prognose ist schlecht: Nach fünf Jahren leben im fortgeschrittenen Stadium nur noch höchstens fünf Prozent der Patienten. (scho)

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