Nächtliches Warnsignal

Erst Reizhusten, dann Asthma?

Kleine Kinder, die nachts von trockenem Husten geplagt werden, haben auch ohne Wheezing-Episoden ein erhöhtes Asthmarisiko im Schulalter,

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GRONINGEN. In einer Studie der Uni Groningen war nächtlicher Reizhusten bei Kleinkindern nach Giemen ("Wheezing") ein unabhängiger Risikofaktor für Asthma.

Bei 3252 Kindern wurden von der Geburt bis zum achten Lebensjahr jährlich respiratorische Symptome und Asthmadiagnosen erfasst. Mit acht Jahren hatten 3,6 Prozent ein ärztlich diagnostiziertes Asthma, einen nächtlichen trockenen Husten ohne Atemwegsinfekt hatten je nach Alter 14,8 Prozent bis 22,8 Prozent (Pediatr Pulmonol 2014; online: 26. August).

Außer im ersten Lebensjahr ging Husten ohne Wheezing immer mit erhöhter Asthmainzidenz im Alter von acht Jahren einher.

Dabei schwankte die Risikosteigerung vom Faktor 1,8 bei den Fünf- bis 7,1 bei den Siebenjährigen, jeweils im Vergleich zu Kindern ohne nächtlichen Husten und Giemen. Die Asthmaprävalenz erreichte allerdings maximal 7,8 Prozent.

Bis 22-mal erhöht war das Asthmarisiko bei Kindern ohne nächtlichen Husten, aber mit Wheezing. Mit acht Jahren bestand bei 5,2 bis 24,5 Prozent ein ärztlich diagnostiziertes Asthma.

Am häufigsten war Asthma bei Schulkindern mit nächtlichem Reizhusten und Wheezing in den ersten sieben Lebensjahren. Ihr Risiko war um den Faktor 3,7 bis 26 erhöht. Die Asthmaprävalenz stieg mit dem Alter von 9,5 auf 26,8 Prozent.

Das Zusatzrisiko durch den nächtlichen Reizhusten erreichte allerdings nur bei Einjährigen Signifikanz: Bei Vorliegen beider Symptome hatten sie ein um 80 Prozent höheres Risiko für ein späteres Asthma als Gleichaltrige mit Giemen als einzigem Warnsignal.

Nächtlicher Reizhusten, ob mit oder ohne Wheezing, war umso stärker mit späterem Asthma assoziiert, je älter die Kinder waren. Als besonders gefährdet für einen solchen Husten erwiesen sich Jungen und Kinder mit atopischen Eltern oder mit Feinstaubbelastung. (bs)

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