Kommentar zum Mammografie-Screening

Es bleiben offene Fragen

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Nach Einführung des Mammografie-Screenings-Programms hierzulande ist die Inzidenz von fortgeschrittenem Brustkrebs rückläufig. Das lassen die Ergebnisse einer Analyse von Daten aus dem Bezirk Münster vermuten. Da die Qualitätsstandards für das Screening einheitlich festgelegt sind, dürfte die Entwicklung in den übrigen Regionen Deutschlands ähnlich verlaufen sein.

Einen ursächlichen Zusammenhang kann die epidemiologische Studie nicht beweisen. Die offene Frage ist allerdings weniger, ob ein solcher Zusammenhang besteht, als vielmehr, was er bedeuten würde. Hauptzweck jedes Screenings ist es schließlich, die Sterberate zu senken. Frühe Diagnosen zu ermöglichen und die Inzidenz von Spätstadien zu reduzieren, ist dafür zwar in aller Regel eine notwendige Bedingung. Ob sie für das Mammakarzinom auch hinreichend ist, bleibt indes noch nachzuweisen.

Erschwert wird ein solcher Nachweis nicht zuletzt dadurch, dass die Brustkrebstherapie inzwischen selbst in fortgeschritteneren Stadien recht erfolgreich ist. Bis dato jedenfalls ist ein Rückgang der Brustkrebsmortalität durch das Screening nicht zu erkennen. Ob dies aber aus Sicht der Betroffenen das einzige relevante Nutzenkriterium darstellt, ist eine weitere offene Frage.

Lesen Sie dazu auch: Das Krebsregister zeigt's: Mit Screening weniger fortgeschrittener Brustkrebs

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umbrella-Review

Wie sich Training und Bewegung auf Krebspatienten auswirkt

MASAI-Studie

KI könnte das Mammografiescreening effizienter machen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus