Weniger Dezibel

Experten fordern striktere Lärm-Regeln

Veröffentlicht:
Lärm kann nicht nur auf die Nerven gehen – mit der Zeit leidet auch die Gesundheit, sagen Experten.

Lärm kann nicht nur auf die Nerven gehen – mit der Zeit leidet auch die Gesundheit, sagen Experten.

© chris12619berlin / stock.adobe.com

STUTTGART. Experten fordern strengere Grenzwerte für Verkehrslärm. Bisher gelten tagsüber Werte ab 70 Dezibel und nachts ab 60 Dezibel als gesundheitsgefährdend. Diese Schwellenwerte seien deutlich zu hoch, kritisierte am Freitag der baden-württembergische Lärmschutzbeauftragte Thomas Marwein (Grüne).

Auf seine Initiative hin unterzeichneten Wissenschaftler aus dem In- und Ausland eine entsprechende Erklärung, wonach die Grenze im ersten Schritt um je fünf Dezibel gesenkt werden sollte.

Anlass der Initiative sind Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Oktober 2018 für Verkehrslärm, die weit unter den derzeit gültigen Schwellenwerten liegen. Die WHO empfiehlt für Straßenlärm eine Grenze von 53 Dezibel am Tag und 45 in der Nacht.

Verkehrslärm zähle zu den größten Problemen für die Gesundheit, kritisierte Marwein. 76 Prozent der Bevölkerung fühlten sich dem Umweltbundesamt zufolge von Straßenlärm belästigt, aber oft sei rechtlich nichts dagegen zu machen.

Lärmexperte Dirk Streckenberg vom Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung in Hagen (Nordrhein-Westfalen) sagte, bei den Gesundheitsrisiken gehe es nicht nur um Hörschäden, sondern auch um Stress, Schlafstörungen und Kreislauferkrankungen. Er sprach von einem schleichenden Prozess, der sich oft über Jahrzehnte hinziehe.

 „Herzerkrankungen, die haben Sie nicht von heute auf morgen“, sagte er. „Es ist nicht so, dass sie einen Lkw hören und dann fallen sie tot um.“ Aber 25 Jahre lang 60 Dezibel seien ein Problem. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt