Forscher finden Steuergen für Darmkrebs

PHILADELPHIA (ddp). US-Forscher haben ein Schlüsselgen für die Darmkrebs-Entstehung entdeckt: Ist es verändert, vermindert sich bei Mäusen die Bildung von Darmpolypen um 90 Prozent.

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Die Wucherungen gelten als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs. Die Identifizierung des Schlüsselgens, das auch im menschlichen Erbgut vorkommt, könnte daher bei der Entwicklung verbesserter Diagnose- und Vorbeugemethoden für Darmkrebs helfen. Das vermutet das Team um Amy Baran von der Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia, das jetzt über die Entdeckung berichtet hat (Genome Research, Online vorab).

Eigentlich regelt Atp5a1, so der Name des Gens, die Energieproduktion innerhalb der Zelle. Bei Mäusen kann es zudem als Modifikator wirken - und so die Wirkung anderer genetischer Veränderungen verstärken oder unterdrücken. Atp5a1 scheint dabei mit dem Gen Apc zusammenzuarbeiten.

Mutationen in Apc waren bereits früher mit vermehrtem Auftreten von Darmpolypen in Verbindung gebracht worden. Nun konnte gezeigt werden, dass dieser Effekt fast vollständig verschwindet, wenn zusätzlich auch das Atp5a1 verändert ist: Mäuse entwickelten in diesem Fall bis zu 90 Prozent weniger Wucherungen als ihre Artgenossen.

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