Screening

Gallengangatresie mit Stuhlkarten erkennen

Mit einem Stuhlkarten-Screening zur Früherkennung der Gallengangatresie bei Neugeborenen sollen Leber-Transplantationen verhindert werden.

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HANNOVER. Screening-Karten, mit denen Eltern die Farbe des Stuhlgangs ihres Neugeborenen vergleichen können, sollen ein frühzeitiges Erkennen von Gallengangatresie ermöglichen und so Leber-Transplantationen bei Säuglingen verhindern.

In einem Pilotprojekt der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Techniker Krankenkasse wurden 100.000 dieser Stuhlkarten zur Früherkennung an alle stationären niedersächsischen Geburtskliniken verschickt und dort in das "Gelbe Heft" eingelegt.

Wenn der Farbvergleich mit der Stuhlkarte zu Hause auffällig ist, kann der Kinderarzt eine Blutuntersuchung veranlassen und das Bilirubin bestimmen. Gibt es hier ebenfalls Auffälligkeiten, sollte das Kind sofort an ein ausgewiesenes Zentrum für pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie überwiesen werden, heißt es in einer Mitteilung der MHH.

Viele Neugeborene sind ja in den ersten Lebenstagen von einer leichten Gelbsucht betroffen, die sich meist von selbst wieder zurückbildet.

"Doch im Schatten einer harmlosen Gelbsucht kann sich eine Gallengangatresie entwickeln, die in wenigen Wochen zu einer Zerstörung der Leberbei den neugeborenen Kindern führt", wird Professor Claus Petersen vom Lehrstuhl für Kinderchirurgie der MHH, in der Mitteilung zitiert.

Eine Gallengangatresie ist zwar selten, aber die häufigste Ursache für eine Lebertransplantation im Kindes- oder Jugendalter. Wichtig ist daher eine rechtzeitige Diagnose.

Kommt die wissenschaftliche Begleitung zu einem für das Pilotprojekt positiven Ergebnis, wollen die Initiatoren für einen bundesweiten Einsatz der Screening-Karten plädieren. (eb)

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