Ganz wichtig: Antithrombotische Therapie bei modernen Stents

NEU-ISENBURG (ob). Immer mehr KHK-Patienten erhalten Medikamente-freisetzende Koronarstents. Betreuende Ärzte müssen ihre Patienten darüber aufklären, daß in diesem Fall die antithrombotische Nachbehandlung mit Plättchenhemmern wesentlich länger sein muß als nach Implantation konventioneller Metallstents.

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Mit den neuen koronaren Gefäßstützen vom Typ der Drug-Eluting Stents (DES) kann die Inzidenz von Rezidivstenosen und dadurch notwendigen Re-Interventionen im Vergleich zu konventionellen Stents signifikant gesenkt werden.

Allerdings gibt es Anzeichen dafür, daß diese Stents aufgrund eines sich verzögernden Überzugs mit Endothelzellen länger thrombogen sein könnten als die reinen Metallstents. Dies begünstigt möglicherweise die Entwicklung von später auftretenden Stent-Thrombosen, die oft schwerwiegende Auswirkungen haben.

In Studien ist deshalb nach DES-Implantation die duale Plättchenhemmung mit ASS und Clopidogrel vorsorglich auf drei bis sechs Monate verlängert worden. Zumindest unter den strikten Bedingungen klinischer Studien war die DES-Implantation mit keiner höheren Rate an Stent-Thrombosen assoziiert als die Einlage konventioneller Stents.

In der täglichen Praxis könnte das anders sein. Tatsächlich sprechen im "wirklichen Leben" erhobene Daten dafür, daß hier die Rate von Stent-Thrombosen höher ist als in klinischen Studien mit ihren restriktiven Einschlußkriterien.

Praktisch alle in jüngster Zeit veröffentlichte Untersuchungen zu diesem Problem kommen zum gleichen Ergebnis: Der wichtigste Risikofaktor für subakute oder späte Stent-Thrombosen nach DES-Implantation ist die vorzeitige Unterbrechung der Nachbehandlung mit Plättchenhemmern.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Medikamente-freisetzende Stents stellen besondere Anforderungen an die antithrombotische Therapie

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