Gehäuft Depressionen bei Psychiatern?

MANNHEIM (mut). Ärzte sind offenbar besonders anfällig für Depressionen. Vor allem Psychiater befinden sich häufig im Stimmungstief.

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Darauf deuten Studiendaten, die jetzt beim Suchtkongress in Mannheim vorgestellt worden sind. Forscher der Uni Ulm hatten bei zwei großen Ärztekongressen die Gelegenheit genutzt, die Teilnehmer mit standardisierten Fragebögen zu Depression, Burnout, und Alkoholkonsum zu befragen, und zwar auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) im Jahr 2006, sowie auf dem Interdisziplinären Kongress für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) im selben Jahr. Bei einer Rücklaufquote von über 50 Prozent konnten die Forscher um Dr. Petra Beschoner etwa 2400 Fragebögen auswerten.

Die Ergebnisse: Von den Psychiatern hatten 20 Prozent zum Zeitpunkt der Befragung Depressions-Symptome, bei den Intensivmedizinern lag dieser Wert mit 24 Prozent etwas höher. Allerdings gaben 45 Prozent der DGPPN-Teilnehmer an, schon einmal eine depressive Episode gehabt zu haben, bei den DIVI-Besuchern waren es nur 20 Prozent. Zum Vergleich: Die Lebenszeitprävalenz in der Bevölkerung für eine Depression liegt bei etwa 17 Prozent. Auch hatten mehr als doppelt so viele Psychiater wie Notfallmediziner schon Suizidversuche unternommen (2,2 versus 1 Prozent). Bei Burnout-Symptomen (10 Prozent) und riskantem Alkoholkonsum (13 Prozent) lagen die beiden Arztgruppen in etwa gleichauf.

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