Geraten trainierte Senioren ins Stolpern, können sie rasch reagieren

FREIBURG (sko). Was bringt körperliches Training alten Menschen für die Sturzprävention? Diese Frage haben sich Dr. Urs Granacher und Dr. Dieter Strass vom Institut für Sportwissenschaft der Uni Freiburg gestellt und dazu Senioren im Alter von 60 bis 80 Jahren turnen lassen.

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Das Ergebnis: Sowohl Krafttraining als auch ein sensomotorisches Training verbessern Muskelkraft und Schnelligkeit und können somit zur Sturzprävention beitragen. Die 60 Teilnehmer der Studie wurden nach Granachers Angaben in drei Gruppen unterteilt: 20 Teilnehmer trainierten über zwölf Wochen dreimal die Woche nach Plan an Kraftgeräten, 20 absolvierten nach gleichem Schema ein sensomotorisches Training und 20 Probanden machten kein Training.

Die Probanden an den Geräten trainierten mit bis zu 80 Prozent des maximal zu bewältigenden Gewichts. Bei dem sensomotorischen Training wurde unter Anleitung der Einbeinstand mit Verlagerung des Körperschwerpunktes auf speziellen Matten, Kippbrettern oder großen Kunststoffkreiseln geübt. Dabei wurde die Schwierigkeit ähnlich wie beim Krafttraining gesteigert: Konnten sich die Männer zunächst noch an der Wand abstützen, sollte der Balanceakte zum Schluß mit geschlossenen Augen absolviert werden, "was einigen Teilnehmern auch gelang", so Granacher zur "Ärzte Zeitung".

Das Ergebnis überprüften die Forscher mit verschiedenen Messungen. So wurde etwa die isometrische Muskelkraft gemessen. Außerdem wurden die Probanden auf dem Laufband - "dem Herzstück der Studie", so Granacher - ins Stolpern gebracht, wobei die Forscher die Muskelreflexe und die Geschwindigkeit, mit der sich die Winkel der Fußgelenke änderten, bestimmten.

Bei beiden Trainingsgruppen zeigten sich Anpassungseffekte bei der Maximalkraft sowie der Schnellkraft. Doch eine Verbesserung der Reflexe konnten die Forscher nur bei der Gruppe mit dem sensomotorischen Training registrieren.

Lesen Sie dazu auch: Training auf einem Bein bringt die Reflexe in Fahrt

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