Gezielte Therapien gegen Krebs in Magen und Pankreas

Die personalisierte Behandlung bei Magenkrebs und bei bestimmten Formen von Pankreas-Ca bietet betroffenen Patienten neue Therapie-Optionen.

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BERLIN (gvg). Bekannte Substanzen, neue Indikationen: Beim Magenkarzinom und beim neuroendokrinen Pankreaskarzinom machen gezielte Therapien auf sich aufmerksam, die bisher von ganz anderen Indikationen bekannt waren.

Das Magenkarzinom ist für Professor Bertram Wiedenmann von der Charité Berlin ein besonders gutes Beispiel dafür, wie sich die Therapie bei bisher wenig differenziert behandelten gastrointestinalen Karzinomen zunehmend ausdifferenziert.

Ähnlich wie beim Brustkrebs kann bei Patienten mit Magenkrebs der HER2-Status bestimmt werden. Etwa jedes vierte bis sechste Magenkarzinom hat eine hohe HER2-Expression.

Die HER2-Expression gebe Auskunft darüber, ob die Chance bestehe, dass ein Patient auf eine zusätzliche Therapie mit Trastuzumab anspricht oder nicht, so Wiedemann. In der ToGA-Studie lebten Patienten mit HER2-positivem Tumor bei Trastuzumab-Therapie knapp drei Monate länger als bei Standardtherapie.

Auch für die Subgruppe der Patienten mit neuroendokrinem Pankreaskarzinom haben sich in den letzten Monaten neue Therapie-Optionen herauskristallisiert. "Hier wurden mit Everolimus und mit Sunitinib sehr viel versprechende Ergebnisse erzielt", so Wiedenmann bei einer Veranstaltung der DGIM im Vorfeld des 117. Internistenkongresses.

Das aus der Transplantationsmedizin bekannte Everolimus hat in der RADIANT-3 Studie die progressionsfreie Zeit um mehr als ein halbes Jahr verlängert. "Ähnliches lässt sich mit Sunitinib erreichen, das wir bisher vor allem aus der Behandlung von Patienten mit Nierenkarzinomen kennen", so Wiedenmann.

Die Erfolge der neuen, mehr oder weniger personalisierten Therapieverfahren können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade in der gastroenterologischen Onkologie weiterhin erheblicher Bedarf an neuen Therapiekonzepten besteht. Ein wichtiges Sorgenkind bleibe vor allem das sehr viel häufigere Adenokarzinom des Pankreas, betonte der Experte.

Kongressportal: www.dgim2011.de

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